"Handeln ist heilender als Reden." Dies war für Jakob Levy Moreno der Leitsatz, nach dem er seine Methode einer kreativen, szenischen (Gruppen-)Psychotherapie entwickelte, die er "Psychodrama" nannte. Welche Vorteile kann das szenische Spielen von Situationen, Konflikten oder innerem seelischen Erleben haben gegenüber dem reinen Gespräch? Wie funktioniert das Psychodrama als Methode? Heike Anna Koch (Psychologin sowie Literatur- und Theaterwissenschaftlerin) gibt einen Einblick und diskutiert mit Ihnen über das Verhältnis von Kunst und Therapie.

Das gemeinsame europäische Haus war ein Schlüsselbegriff der internationalen Politik Gorbatschows, der den Übergang der Ost-West-Beziehungen vom Gegeneinander zu einem Miteinander signalisieren sollte. Spätestens seit dem russischen Angriff auf die Ukraine 2014 ist deutlich geworden, dass diese Vorstellung für absehbare Zeit illusionär ist; der Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 hat dies bestätigt. Angesichts der Bedrohung durch den Kreml rückt der Westen zusammen, wird häufig argumentiert. Im Hinblick auf die Verteidigungsanstrengungen scheint dies zu stimmen. Aber wie sieht es in anderen Bereichen wie der Geschichtspolitik und den Gesellschaftsvorstellungen aus? Wie tief sind die Konfliktlinien, die sich z.B. im innerdeutschen oder im deutsch-polnischen Verhältnis auftun? Martin Schulze Wessel ist Professor für die Geschichte Ost- und Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität. Sein Buch "Der Fluch des Imperiums" ist im Verlag C.H.Beck erschienen. Grußwort: Dr. Robert Grünbaum, Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die Veranstaltung wird gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Muss der technische Fortschritt unter eine ethische Beurteilung gestellt werden? Greifen neue Techniken in die Würde des Menschen ein? Brauchen wir einen gesellschaftlichen Diskurs und eine demokratische Kontrolle, die der "Technik auf die Finger schaut" (Günther Anders)? Namhafte Philosophen haben unterschiedliche Sichtweisen zur Rolle der Technik entwickelt: "Das Prinzip Hoffnung" (Ernst Bloch), "das Prinzip Verantwortung" (Hans Jonas) bis hin zur Verzweiflung (Günther Anders). Im Kurs werden diese Positionen vorgestellt und diskutiert. Der Kurs ist Teil des Studium-Generale-Kurses S152180, kann aber auch einzeln gebucht werden.

"Die Geschichte ist unser Schicksal", "Herkunft bestimmt Zukunft", "Wir sollten aus der Geschichte lernen" sind einige der allgemeinen Ansichten, dass das Leben und die Zukunft des Menschen nur aus seiner Geschichte verstehbar seien. Dies ist Thema der Geschichtsphilosophie, wie sie in verschiedenen Entwürfen seit der griechischen Antike überliefert ist. Die Vortragsreihe will eine kritische Sichtung dieser philosophischen Disziplin vornehmen und wird im nächsten Semester fortgesetzt. Die Vorträge der Reihe sind auch als Online-Hybrid buchbar unter den direkt folgenden Kursnummern (S132801/-06/-11...-61). Weitere Vorträge der Reihe "Sinn und Geschichte": 18.6. "Giambattista Vico: Der Mensch macht die Geschichte" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sinn-und-geschichte/giambattista-vico-der-mensch-macht-die-geschichte-460-C-S132810">(S132810)</a> 25.6. "Französische Aufklärung und Geschichte als Erfolgsgeschichte" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sinn-und-geschichte/franzoesische-aufklaerung-und-geschichte-als-erfolgsgeschichte-460-C-S132815">(S132815)</a> 2.7. "Johann Gottfried Herder: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sinn-und-geschichte/johann-gottfried-herder-ideen-zur-philosophie-der-geschichte-der-menschheit-460-C-S132820">(S132820)</a> 9.7. "Immanuel Kant: Weltgeschichte und Weltbürgertum" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sinn-und-geschichte/immanuel-kant-weltgeschichte-und-weltbuergertum-460-C-S132825">(S132825)</a> 16.7. "Johann Gottlieb Fichte: Theorie des gegenwärtigen Zeitalters" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sinn-und-geschichte/johann-gottlieb-fichte-theorie-des-gegenwaertigen-zeitalters-460-C-S132830">(S132830)</a> 23.7. "Hegel: die Weltgeschichte ist das Weltgericht" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sinn-und-geschichte/hegel-die-weltgeschichte-ist-das-weltgericht-460-C-S132835">(S132835)</a> 30.7. "Karl Marx: Die Geschichte ist eine Geschichte von Klassenkämpfen" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sinn-und-geschichte/karl-marx-die-geschichte-ist-eine-geschichte-von-klassenkaempfen-460-C-S132840">(S132840)</a> 10.9. "Nietzsche: Vom Nutzen und Nachteil der Geschichte für das Leben"<a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sinn-und-geschichte/nietzsche-vom-nutzen-und-nachteil-der-geschichte-fuer-das-leben-460-C-S132850">(S132850)</a> 17.9. "Tocqueville und die Schatten der Demokratie" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sinn-und-geschichte/tocqueville-und-die-schatten-der-demokratie-460-C-S132855">(S132855)</a> 24.9. "Max Weber: Die Zukunft einer entzauberten Welt" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sinn-und-geschichte/max-weber-die-zukunft-einer-entzauberten-welt-460-C-S132860">(S132860)</a> Bisherige Veranstaltungen: 4.6.: "Die Geburt der Geschichtsphilosophie bei Herodot und Thukydides" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sinn-und-geschichte/die-geburt-der-geschichtsphilosophie-bei-herodot-und-thukydides-460-C-S132800">(S132800)</a>

Das Mittelmeer als wichtige Handelsdrehscheibe war umkämpft zwischen den Anrainern, beginnend mit den Phöniziern und Griechen und kulminierend im Konflikt zwischen Rom und Karthago, wobei die Römer ihren Besitzanspruch mit der Benennung des Gewässers als "mare nostrum" ("unser Meer") unterstrichen. Noch heute zeugen zahlreiche versunkene Wracks und andere spektakuläre Unterwasserfunde einerseits vom friedlichen Handel, der aber auch durch Piraterie bedroht wurde, und andererseits vom Kampf um die Vorherrschaft.

Wie vereinbart man in der Partnerschaft, wer wann was zu sagen hat? Auch wenn wir es manchmal nicht wahrhaben wollen: In Beziehungen spielt die Verteilung von Macht eine Rolle. Macht ist nicht per se schlecht - wenn beide ihre Einflussbereiche haben und mit der Verteilung einverstanden sind. In diesem Seminar befassen Sie sich mit verschiedenen Machtmitteln, über die Einfluss (bewusst oder unbewusst) ausgeübt wird. Und Sie besprechen Schritte auf dem Weg zu einem ausgeglichenen Geben und Nehmen, das für beide Seiten passt.

Immanuel Kant gilt in Japan als einer der vier Weltweisen, der zusammen mit Buddha, Konfuzius und Sokrates im Tokioer Tempel der Philosophen verehrt wird. Tatsächlich gelten die Werke Kants seit der Öffnung Japans für die westliche Kultur als Lehrbücher für die Aneignung der abendländischen Philosophie. Die kantischen Schriften werden nicht nur in einer immensen Übersetzungsleistung in die japanische Sprache übertragen, sondern vor allem auch mit Blick auf wesentliche Fragen wie etwa die Möglichkeit von Erkenntnis oder die Befähigung des Menschen zur Moral studiert. Jedoch sehen die die japanischen Denker die Philosophie Kants im Zuge ihrer Auseinandersetzung auch kritisch. So möchte beispielsweise Nishida Kitaro (1870-1945) die kantische Dualität zwischen erkennendem Subjekt und erkanntem Objekt mit seiner Theorie der reinen Erfahrung überwinden. Watsuji Tetsuro (1889-1960) wiederum erkennt in Kants Denken einen einseitigen Individualismus und Subjektivismus, der zu Gunsten eines ganzheitlichen Menschenbildes korrigiert werden soll.

Ob in Job, Freundschaft oder Partnerschaft: Immer wieder kommen wir in Situationen, in denen wir anderen mitteilen wollen, wie wir ihr Verhalten erleben oder was uns im Kontakt wichtig ist. Doch wie sagen wir es so, dass es nicht als bloße Kritik ankommt, sondern konstruktiv wirkt? Und auch wir selbst sind täglich Rückmeldungen anderer ausgesetzt. Wie können wir Feedback annehmen, ohne uns gekränkt oder beschämt zu fühlen? In diesem interaktiven Seminar lernen Sie, wie Sie sowohl gutes Feedback geben als auch nehmen können und welche Formen sich für den privaten bzw. den beruflichen Bereich eignen.

Sigmund Freud (1856-1939) ist der Begründer der Psychoanalyse. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit und seinen psychotherapeutischen Schriften, ist er als philosophischer Schriftsteller weltweit bekannt. Seine Konzepte vom Unbewussten, der Rolle der Sexualität und sein Persönlichkeits-Schema von Es/Ich/Überich sind nicht nur Allgemeinwissen und werden nach wie vor lebhaft diskutiert, sondern speisen sich einerseits aus den Theorien philosophischer Vorläufer, andererseits haben sie Philosoph*innen unterschiedlicher Richtung nachhaltig beeinflusst. Das Verhältnis der Philosophie zu den Meta-Theorien Sigmund Freuds ist Thema der Vortragsreihe. Die Vorträge der Reihe sind auch als Online-Hybrid buchbar unter den Kursnummern S134505/-15/-25 ... -85. Weitere Vorträge der Reihe "Sigmund Freud und die Philosophie": 12.3.: "Lou Salome als Vermittlerin zwischen Nietzsche und Freud" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sigmund-freud-und-die-philosophie/lou-salome-als-vermittlerin-zwischen-nietzsche-und-freud-460-C-S134510">(S134510)</a> 19.3.: "Sigmund Freud und die philosophische Anthropologie" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sigmund-freud-und-die-philosophie/sigmund-freud-und-die-philosophische-anthropologie-460-C-S134520">(S134520)</a> 9.4.: "Existenzphilosophie und Psychoanalyse - die Kritik von Karl Jaspers" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sigmund-freud-und-die-philosophie/existenzphilosophie-und-psychoanalyse-die-kritik-von-karl-jaspers-460-C-S134530">(S134530)</a> 16.4.: "Freud als Stichwortgeber für die Kritische Theorie Adornos" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sigmund-freud-und-die-philosophie/freud-als-stichwortgeber-fuer-die-kritische-theorie-adornos-460-C-S134540">(S134540)</a> 23.4.: "Jean Paul Sartre auf dem Weg zur existentiellen Psychoanalyse" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sigmund-freud-und-die-philosophie/jean-paul-sartre-auf-dem-weg-zu-einer-existentiellen-psychoanalyse-460-C-S134550">(S134550)</a> 30.4.: "Eros und Kultur - Psychoanalyse und Religionsphilosophie" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sigmund-freud-und-die-philosophie/eros-und-kultur-psychoanalyse-und-befreiung-bei-herbert-marcuse-460-C-S134560">(S134560)</a> 7.5.: "Paul Ricœur: Psychoanalyse und Religionsphilosophie" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sigmund-freud-und-die-philosophie/paul-ricur-psychoanalyse-und-religionsphilosophie-460-C-S134570">(S134570)</a> 14.5.: "Jürgen Habermas: Die Psychoanalyse auf dem Weg zur Sprachphilosophie" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sigmund-freud-und-die-philosophie/juergen-habermas-die-psychoanalyse-auf-dem-weg-zur-sprachphilosophie-460-C-S134580">(S134580)</a>

Hohe Inflationsraten, häufige Streiks, mächtige und selbstbewusste Gewerkschaften - in den 1970er Jahren hatte die "britische Krankheit" Großbritannien fest im Griff. Weder der konservativen Regierung unter Edward Heath noch der ihm nachfolgenden Labour-Administration unter Premier Wilson gelang es, Wirtschafts- und Sozialpolitik nachhaltig zu reformieren und die gespaltene Gesellschaft zu einen. In dieser Zeit erfolgte der Aufstieg Margaret Thatchers bei den Konservativen. Fortsetzung der Vortragsreihe "Zwischen Krise und Erneuerung - der Westen in Zeiten des Übergangs (1972/74)" 3.5.: Portugal: Mit Panzern zur Freiheit - die "Nelkenrevolution" 1974 <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/geschichte/portugal-mit-panzern-zur-freiheit-die-nelkenrevolution-1974/der-westen-in-zeiten-des-uebergangs-4-460-C-S110848">(S110848)</a> 17.5.: Griechenland: Blamage auf Zypern - das Ende der Obristenherrschaft <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/geschichte/griechenland-blamage-auf-zypern-das-ende-der-obristenherrschaft/der-westen-in-zeiten-des-uebergangs-5-460-C-S110850">(S110850)</a>

Der Konflikt der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs führte letztlich zur Teilung Deutschlands. Im Westen errichteten die USA und Großbritannien mit der "Bizone" ein staatsähnliches Gebilde, dem später Frankreich beitrat. Der aus den ersten Landtagswahlen gebildete Parlamentarische Rat erarbeitete unter dem Vorsitz Konrad Adenauers das Grundgesetz für die Bundesrepublik, das am 23. Mai 1949 in Kraft trat. Die ersten Bundestagswahlen konnte die CDU/CSU knapp für sich entscheiden; sie bildete mit FDP und DP eine "bürgerliche" Koalition. Fortsetzung der Vortragsreihe "Die Gründung der Bundesrepublik - Jahre des Provisoriums (1949-1955)": 14.6.: Die Wendung zum Autoritären - Adenauers Kanzlerdemokratie <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/geschichte/die-wendung-zum-autoritaeren-adenauers-kanzlerdemokratie/die-gruendung-der-bundesrepublik-jahre-des-provisoriums-2-460-C-S110832">(S110832)</a> 21.6.: Der Weg der Bundesrepublik zur Souveränität <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/geschichte/der-weg-der-bundesrepublik-zur-souveraenitaet/die-gruendung-der-bundesrepublik-jahre-des-provisoriums-3-460-C-S110834">(S110834)</a> 28.6.: Soziale Marktwirtschaft oder ein neues Menschenbild? Ludwig Erhards Visionen <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/geschichte/soziale-marktwirtschaft-oder-ein-neues-menschenbild-ludwig-erhards-visionen/die-gruendung-der-bundesrepublik-jahre-des-provisoriums-4-460-C-S110836">(S110836)</a> 5.7.: Kritiker und Erben Konrad Adenauers - die Widersacher Schumacher, Heinemann, Dehler <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/geschichte/kritiker-und-erben-konrad-adenauers-die-widersacher-schumacher-heinemann-dehler/die-gruendung-der-bundesrepublik-jahre-des-provisoriums-5-460-C-S110838">(S110838)</a>

Als Roms Legionen sich zurückziehen, bewahren Männer aus den Randgebieten des einstigen Imperiums eine noch junge Glaubenstradition vor dem Verfall und bringen den neuen Herren den Kult eines allmächtigen Gottes nahe. Als Gemeindevorsteher vermitteln sie "barbarischen" Eroberern ein politisches Know-how, ohne das jene niemals das alte Weltreich hätten beerben können. Später bemächtigen sich Päpste und Kaiser ihres Erfolges. Drei Vorträge folgen mutigen Glaubensboten durch die Wälder und Sümpfe eines Kontinents, der seine neue religiöse wie politische Identität erst noch finden muss.

Die systemische Psychologie entstand aus der Erkenntnis, dass Menschen ständig Einfluss aufeinander nehmen und der Einzelne (auch in der Therapie) nicht isoliert gesehen werden kann. So etablierte sich eine der großen psychologischen Schulen, die ihren Blick v.a. auf die Dynamik eines Systems und dessen Umgang mit Veränderungen und Störungen richtet. Im Vortrag wird die Entwicklung der systemischen Psychologie und ihres Menschenbildes (u.a. Virginia Satir, Helm Stierlin, Steve de Shazer) dargestellt und am Beispiel der Familie veranschaulicht.

Da die Straße von Gibraltar nur eine schmale Verbindung mit dem Atlantik herstellt, gilt das Mittelmeer de facto als Binnenmeer mit heute etwa 2,5 Millionen m² Fläche. Doch war dies nicht immer so. Im Lauf der Jahrmillionen lassen sich stark schwankende Meeresspiegel und Küstenverläufe nachweisen. Noch in der letzten Eiszeit lag die Meeresoberfläche 120 Meter tiefer als in der Gegenwart. Das erklärt beispielsweise, weswegen sich heute der Eingang in die südfranzösische Grotte Cosquer mit ihren Höhlenmalereien unter Wasser befindet. Fortsetzung der Vortragsreihe "Kulturgeschichte des Mittelmeeres in der Antike": 15.3.: Die Anfänge des mediterranen Seehandels in der Antike <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/geschichte/geschichte-von-der-antike-bis-in-20-jahrhundert/die-anfaenge-des-mediterranen-seehandels-in-der-antike/kulturgeschichte-des-mittelmeeres-in-der-antike-2-460-C-S110728">(S110728)</a> 22.3.: Der frühe Kampf um die Vorherrschaft auf dem Mittelmeer <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/geschichte/geschichte-von-der-antike-bis-in-20-jahrhundert/der-fruehe-kampf-um-die-vorherrschaft-auf-dem-mittelmeer/kulturgeschichte-des-mittelmeeres-in-der-antike-3-460-C-S110732">(S110732)</a>

Für den Philosophen und Soziologen Georg Simmel (1858-1918) ist die Moderne durch die Zerrissenheit und Widersprüchlichkeit der erlebten Wirklichkeit geprägt. Die Versöhnung der Gegensätze Subjekt-Objekt, Natur-Geist, Leib-Seele usw., die durch das Christentum und die naturwissenschaftliche Sicht auf die Welt verschärft wurden, gelingt nur noch temporär und wird zudem als "romantisch" belächelt. Simmel zeigt anhand der unterschiedlichen Weltanschauungen des rational-analytischen Philosophen Kant und des ganzheitlich-poetischen Universalgenies Goethe Möglichkeiten einer solchen Versöhnung.

Der Philosoph und politische Aktivist Marsilius von Padua positionierte sich im Streit zwischen Kaiser und Papst im ausgehenden Mittelalter mit seiner Streitschrift "Defensor pacis" auf der Seite des Kaisers und plädierte für starke Einschränkungen der Rechte des Papstes und mehr Volkssouveränität. Auf Grund dieser Schrift wurde Marsilius von Padua exkommuniziert und als Häretiker bezeichnet. Neben seiner theoretischen Arbeit war Marsilius auch politischer Berater des bayrischen Kaisers Ludwig und starb um das Jahr 1342 in München. Sein Standardwerk der wissenschaftlichen Friedensforschung, "Defensor pacis", hat bis heute nichts an Aktualität verloren.

Die EU-Osterweiterung kann als Katalysator für zahlreiche Aspekte des gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Lebens in Mittelosteuropa angesehen werden. Mit den neuen finanziellen Zuflüssen aus Brüssel begann in den Hauptstädten wie Warschau, Bukarest oder Ljubljana eine Zeitenwende in der Stadtentwicklung. Der Vortrag widmet sich dem rasanten Wachstum in Osteuropa und versucht dabei das lokale Streben nach Wachstum und Tourismus in den Kontext eines zusammenwachsenden Europas zu stellen. Fortsetzung der Vortragsreihe zum Thema "Europäische Stadtentwicklung": 13.5.: Kopenhagen, die skandinavischen Pioniere <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/politik-gesellschaft/kommunalpolitik-stadtentwicklung/europaeische-stadtentwicklung-kopenhagen-die-skandinavischen-pioniere-460-C-S110438">(S110438)</a>

Adenauer scheute nie die Polarisierung. Mit der Wiederbewaffnung, der Westbindung oder konservativen Vorbehalten gegen moderne gesellschaftliche Veränderungen schuf er eine zum Teil erbitterte Opposition. Sie kam nicht nur von Seiten der SPD unter Kurt Schumacher oder den Liberalen um Thomas Dehler. Auch in seiner eigenen Partei fanden sich mit Gustav Heinemann und Jakob Kaiser erklärte Widersacher von Adenauers politischem Kurs. Waren ihre Einwände berechtigt und vielleicht wegweisend für den Aufbruch in den 1960er Jahren?

"Gab es Jesus überhaupt?", wird oft gefragt. Das ist sehr wahrscheinlich der Fall. Was wir von historischen Persönlichkeiten eher wahrnehmen, sind die Wirkungen ihres Tuns auf andere und die Interpretationen dessen - und die unterscheiden sich teils sehr von der Realität. Das ist mit Blick auf die Person Jesu nicht anders. Wie können wir uns den historischen Jesus vorstellen? Gibt es dazu Anhaltspunkte in der Bibel oder darüber hinaus? Im Vortrag wagen wir den Versuch einer Rekonstruktion.

Nach dem Ende der Sowjetunion hat sich in Russland ein antiwestlicher, antiliberaler und staatshöriger gesellschaftlicher Konsens gebildet, der an tief verwurzelte Traditionen anknüpft. Auch dank der Unterstützung durch die russisch-orthodoxe Kirche findet Putins Politik Zustimmung im Lande; zugleich wird die Zivilgesellschaft rigoros unterdrückt. Wird sich die innenpolitische Situation angesichts des lang andauernden Ukraine-Krieges mit zahllosen Toten verändern? Die verschiedenen Akteure und geistigen Strömungen im flächenmäßig größten Land der Erde werden vorgestellt.

Sigmund Freud (1856-1939) ist der Begründer der Psychoanalyse. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit und seinen psychotherapeutischen Schriften, ist er als philosophischer Schriftsteller weltweit bekannt. Seine Konzepte vom Unbewussten, der Rolle der Sexualität und sein Persönlichkeits-Schema von Es/Ich/Überich sind nicht nur Allgemeinwissen und werden nach wie vor lebhaft diskutiert, sondern speisen sich einerseits aus den Theorien philosophischer Vorläufer, andererseits haben sie Philosoph*innen unterschiedlicher Richtung nachhaltig beeinflusst. Das Verhältnis der Philosophie zu den Meta-Theorien Sigmund Freuds ist Thema der Vortragsreihe. Die Vorträge der Reihe sind auch als Online-Hybrid buchbar unter den Kursnummern S134505/-15/-25 ... -85. Weitere Vorträge der Reihe "Sigmund Freud und die Philosophie": 9.4.: "Existenzphilosophie und Psychoanalyse - die Kritik von Karl Jaspers" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sigmund-freud-und-die-philosophie/existenzphilosophie-und-psychoanalyse-die-kritik-von-karl-jaspers-460-C-S134530">(S134530)</a> 16.4.: "Freud als Stichwortgeber für die Kritische Theorie Adornos" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sigmund-freud-und-die-philosophie/freud-als-stichwortgeber-fuer-die-kritische-theorie-adornos-460-C-S134540">(S134540)</a> 23.4.: "Jean Paul Sartre auf dem Weg zur existentiellen Psychoanalyse" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sigmund-freud-und-die-philosophie/jean-paul-sartre-auf-dem-weg-zu-einer-existentiellen-psychoanalyse-460-C-S134550">(S134550)</a> 30.4.: "Eros und Kultur - Psychoanalyse und Religionsphilosophie" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sigmund-freud-und-die-philosophie/eros-und-kultur-psychoanalyse-und-befreiung-bei-herbert-marcuse-460-C-S134560">(S134560)</a> 7.5.: "Paul Ricœur: Psychoanalyse und Religionsphilosophie" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sigmund-freud-und-die-philosophie/paul-ricur-psychoanalyse-und-religionsphilosophie-460-C-S134570">(S134570)</a> 14.5.: "Jürgen Habermas: Die Psychoanalyse auf dem Weg zur Sprachphilosophie" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sigmund-freud-und-die-philosophie/juergen-habermas-die-psychoanalyse-auf-dem-weg-zur-sprachphilosophie-460-C-S134580">(S134580)</a> Bisherige Veranstaltungen: 5.3.: "Arthur Schopenhauer und Eduard Hartmann als Vorgänger Freuds" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/psychologie/psychologische-theorien-konzepte/sigmund-freud-und-die-philosophie/arthur-schopenhauer-und-eduard-von-hartmann-als-vorgaenger-freuds-460-C-S134500">(S134500)</a> 12.3.: "Lou Salome als Vermittlerin zwischen Nietzsche und Freud" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/debatten-vortraege/philosophie/sigmund-freud-und-die-philosophie/lou-salome-als-vermittlerin-zwischen-nietzsche-und-freud-460-C-S134510">(S134510)</a>

Einer der berühmtesten Sätze Kants ist zweifellos der Kategorische Imperativ. Er formuliert ein Kriterium für selbstbestimmtes Handeln. Das Lektüreseminar widmet sich einem Text, den Kant für den populären Gebrauch geschrieben hat und in dem er seine Vorstellung von Autonomie, also wörtlich Selbstgesetzgebung, herleitet und begründet. Bedeutung, Gültigkeit, Reichweite dieser Konzeption menschlichen Handelns werden bis heute heiß diskutiert.

Das Angebot an KI-gestützten Services wächst rasant. In unseren Smartphones und bei SocialMedia sortiert Künstliche Intelligenz fröhlich unsere Inhalte nach Kategorien. Aber wer hat ihr das beigebracht, woher kommen diese Daten-Modelle und welche Firmen verkaufen sie? Wenn Sie verstehen wollen, welche Unternehmen die Basis unserer aktuellen KI-Anwendungen liefern und was die Begriffe "Clickworker*innen" und "Content-Moderator*innen" bedeuten, dann sind Sie in diesem Workshop richtig.

Alles wirtschaftliche Handeln ist soziales Handeln. Der große Gesellschaftstheoretiker Niklas Luhmann beschreibt die Wirtschaft als Teilsystem der Gesellschaft. Damit werden ihre Auswirkungen auf ihre gesellschaftliche Umwelt sowie ihr Erfolg sichtbar, aber auch die Gefährdungen, die sie für Gesellschaft und Natur produziert. Luhmann verbindet damit eine Kritik der klassischen ökonomischen Theorie. Der Vortrag möchte die Wirtschaftssoziologie Luhmanns nachvollziehen und vor dem Hintergrund der aktuellen Problemlagen diskutieren. Fortsetzung der Vortragsreihe: 15.4.: Geldpolitik oder: Eine Kritik der finanziellen Vernunft <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/politik-gesellschaft/gesellschaft-wirtschaft-soziales/geldpolitik-oder-eine-kritik-der-finanziellen-vernunft-460-C-S110308">(S110308)</a> 22.4.: Bereicherung oder: Eine Kritik der Ware <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/politik-gesellschaft/gesellschaft-wirtschaft-soziales/bereicherung-oder-eine-kritik-der-ware-460-C-S110310">(S110310)</a>

Immanuel Kant gilt zu Recht als einer der wichtigsten deutschen Philosophen. Aber seine intellektuelle Biographie beginnt mit einer Begeisterung für die neu entstehenden Naturwissenschaften. Auf dem Höhepunkt dieses Lebensabschnitts steht eine wissenschaftliche Revolution: die Kant-Laplace’sche Nebel-Theorie, die erklärt, wie Sterne, Planeten, Galaxien und die gesamten Strukturen des Kosmos ohne Schöpfer entstehen konnten. Aber dieses Modell wirft dann bei dem jungen Kant auch Fragen auf, die in die Richtung seiner kritischen Philosophie weisen.

Der Kurs ist in vier Themenblöcke mit je vier Terminen gegliedert. Nähere Informationen zu den Inhalten finden Sie beim jeweiligen Kursteil unter "mehr Infos".

Philosophie ist die Liebe zur Weisheit; als solche ist sie keine Weisheitsdoktrin, sondern ein Streben nach Weisheit, das wohl so alt wie die Menschheit selbst ist. Dieses Einstiegsseminar führt durch gemeinsame Lektüre, Dialog und Vortragsimpulse an klassische philosophische Probleme und Positionen heran. Dabei werden wir uns mit einigen Grundbegriffen der Philosophie und ihrem methodischen Handwerkszeug vertraut machen, wodurch zu einer über das Seminar hinausgehenden eigenständigen Beschäftigung mit der Philosophie ermutigt werden soll.

Der Kurs ist in vier Themenblöcke mit je vier Terminen gegliedert. Nähere Informationen zu den Inhalten finden Sie beim jeweiligen Kursteil unter "mehr Infos". In diesem Hybridkurs ist sowohl Präsenz- als auch Online-Teilnahme möglich.

Was sind mentale Zustände wie Wahrnehmung, Erinnerung und Denken eigentlich? Sind sie innere Darstellungen einer äußeren Welt? In den letzten Jahrzehnten hat in der zeitgenössischen Philosophie des Geistes und den Kognitionswissenschaften die Kritik an diesem traditionellen Bild immer mehr zugenommen und zu einem Umdenken geführt. Der Vortrag zeigt, wie auch andere Dimensionen jenseits des Gehirns - wie z.B. unser Körper, die jeweilige Umgebung und sogar Gebrauchsgegenstände - die Natur des Geistes bestimmen.

Viele denken bei Yoga nur an Körperübungen und Meditation, doch Yoga ist viel mehr. Entdecken Sie mit der Indologin und Sanskritistin Dr. Renate Syed die Dimensionen des Yoga, seine 3000 Jahre alte Geschichte und seine komplexe Philosophie. Lernen Sie die umfassende Ethik der Gewaltlosigkeit, die yogischen Nahrungsempfehlungen und die achtsame Praxis des Yoga im Alltag kennen. Die Sommerakademie richtet sich sowohl an Yoga-Praktizierende, die mehr verstehen wollen, als auch an Neugierige, die Yoga noch nicht kennen. Auf individuelle Fragen wird eingegangen.

Schon der Gedanke an eine anstehende Klausur oder die kommende Abschlussprüfung stresst dich? Du weißt nicht, wie du den Lernstoff am besten bewältigen kannst? Oder du hast richtiggehend Prüfungsangst? Das kannst du loswerden und mental gestärkt in die Prüfung gehen. Unter professioneller Anleitung bekommst du Lerntechniken und Konzentrationsstrategien an die Hand, mit denen du dich effektiv auf Klausuren vorbereiten kannst. Tipps zum Umgang mit Prüfungsangst und Blockaden runden den Workshop ab.

Menschen, die Schuldgefühle, Scham oder ein schlechtes Gewissen mit sich herumschleppen, können kaum noch Lebensfreude empfinden. Sogar als Co-Faktor von Depressionen sind Schuldgefühle bekannt. Meist ist den Betreffenden nicht bewusst, dass unterschiedliche Arten von Schuld, manche davon berechtigt und manche nicht, die Tendenz haben, sich zusammenzuballen und zu einem unerträglich schweren Klumpen zu werden. Wir beschäftigen uns mit den verschiedenen Schuldarten, mit überhöhten Selbstansprüchen und mit dem versteckten Nutzen, den Schuldgefühle mit sich bringen.

In Indien zählt Krishna zu den wichtigsten Gottheiten des hinduistischen Pantheons, im Westen ist sein Name durch die Hare-Krishna-Bewegung bekannt geworden, jedoch ohne dass dabei der Vielfalt der Religionen um Krishna gerecht geworden wäre oder der Literatur, in der er eine zentrale Rolle spielt. Leider wird die indische Religion oft oberflächlich missverstanden und die komplexe und faszinierende Pluralität übersehen. Das wollen wir ändern und betrachten Krishna in all seinen Facetten: als zuckersüßes Kleinkind, als junger Kuhhirt und hinreißend charmanter Liebhaber, aber auch als Held mit übernatürlichen Kräften und weiser Ratgeber in existenziellen philosophischen Fragen mitten auf dem Schlachtfeld.

Wer in Beruf, Studium, Weiterbildung o.ä. große Mengen an Lesestoff bewältigen muss, braucht eine geeignete Lesetechnik, um das wirklich Wichtige zu erfassen. Meist haben wir aber nur eine Art zu lesen gelernt: als Kind in der Grundschule. Diese Art eignet sich jedoch nicht für große Textmengen. Zugleich bieten KI-Tools wie ChatGPT heute ganz neue Unterstützungsmöglichkeiten. Im Seminar lernen Sie praktisch, wie Künstliche Intelligenz Ihnen beim Lesen helfen kann. Daneben bekommen Sie aber auch "analoge" Schnell-Lese-Techniken an die Hand.

Das "Buch der Bücher" ist für viele Menschen auch ein Buch mit sieben Siegeln. Das ist mehr als verständlich, liegen doch zwischen uns und den ältesten Textschichten der Bibel gut 3000 Jahre. In diesem Kurs bauen wir eine Brücke in diese Zeit und tauchen ein in exemplarische Texte von den Urmythen bis zur Apokalypse und von der Geschichte Israels bis zu den Berichten über Jesus und das Urchristentum.

Die Deutung der Vergangenheit ist seit jeher umstritten. Das gilt besonders in Zeiten "alternativer Fakten". Der Kurs führt -- mit Schwerpunkt auf der Zeitgeschichte -- in die methodischen und inhaltlichen Probleme der Geschichtswissenschaft ein: Was sind Quellen? Was bedeutet Objektivität? Welche Forschungsfelder und -ansätze gibt es? Welche Kontroversen beschäftigten Historikerinnen und Historiker sowie die Öffentlichkeit? Und schließlich: Kann man aus der Geschichte lernen?

Philosophie ist die Klärung der Begriffe durch Sprache, Theologie lebt wesentlich vom Wort und von der Verkündigung. Manchmal aber stoßen wir an die Grenzen der Sprache. Wir haben den Eindruck, dass es mehr gibt, als gesagt werden kann. Müssen wir nun darüber schweigen oder erschließt sich vielleicht gerade im Schweigen eine neue Wirklichkeit? In eindrucksvoller Weise zeigt uns der mittelalterliche Theologe und Mystiker Meister Eckhart (1260-1328) die Bedeutung des Schweigens. Gottes Wort ist verborgen und lässt sich nur in der Stille vernehmen. So wird Schweigen für Meister Eckhart zur wichtigsten Voraussetzung der Gotteserfahrung.

Geschichte wird nicht selten als etwas wahrgenommen, was geschehen und vergangen ist und nur noch einen historischen Sinn hat. So auch mit der Geschichte der Philosophie: Platon, Descartes, Kant, Hegel - alles historische Figuren, mit denen sich zu beschäftigen zwar für den Einzelnen interessant sein mag, die aber bei einer Lösungssuche zu den dringlichen Fragen und Problemen unser aktuellen Zeit nicht wirklich etwas beisteuern können. Doch was, wenn in dieser Auffassung und Haltung gegenüber der Geschichte der Philosophie bereits ein fundamentales Problem der heutigen Moderne liegt? Was, wenn gerade die Beschäftigung mit vergangenem Denken uns besser über unsere heutige Situation aufzuklären vermag, als wir es uns eingestehen wollen? Diesen Fragen soll an diesem Abend nachgegangen werden.

Die ökologische Krise macht deutlich, dass wir nicht so weitermachen können wie bisher. Sie wirft nicht nur Fragen nach politischen und technologischen Lösungen auf, sondern auch danach, wie wir eigentlich leben möchten. Was macht ein gutes Leben aus? Ist unsere bisherige Art zu wirtschaften, zu konsumieren, uns selbst zu optimieren usw. wirklich so erfüllend? Wie könnte ein anderes Wohlstandsverständnis aussehen? Welche Aspekte umfasst inneres Wachstum im Unterschied zum äußeren? Oliver Florig und Robert Bögle beleuchten diese Fragen sowohl philosophisch als auch psychologisch und diskutieren mit Ihnen.

Von der abendländischen Kunst und Literatur bis zur Opernwelt Richard Wagners: Die germanische Mythologie beschäftigt uns bis heute. Hinter den Erzählungen stehen aber auch philosophische Fragen, die wir heute nicht einfach ignorieren können: Woher kommt die Welt, wie ist sie entstanden? Und: Wird sie eines Tages in einem gewaltigen Weltenbrand zugrunde gehen?