Keimzelle des heutigen Haidhausen auf der östlichen Isarhochterrasse waren wenige Bauernanwesen um eine Kirche, die 808 erstmals als "haidhusir" erwähnt sind. Dort, wo bis ins 18. Jahrhundert die vier Hofstellen standen, kreuzen sich heute die Kirchen- und die Seeriederstraße. Ganz im Osten lag später der Sommersitz der Grafen von Preysing. Nach 1850 entstand südlich als neuer Stadtteil und als Spekulationsobjekt im Zusammenhang mit dem Bau des heutigen Ostbahnhofs das "Franzosenviertel".

Wohl seit dem 5. Jahrhundert besiedelt und im späten 8. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, war Schwabing ein Dorf nördlich vor den Toren Münchens. Im 17. und 18. Jahrhundert kamen repräsentative Landsitze des Patriziats dazu. Im 19. und 20. Jahrhundert entstanden noble Bürgervillen und städtische Wohnbauten. Der Stadtspaziergang geht den älteren Spuren des alten Dorfs Schwabing nach, das ab dem späten 19. Jahrhundert und noch im 20. Jahrhundert als Treffpunkt der Münchner Bohème ein Glanzpunkt für die wachsende Großstadt wurde.

Als Kronprinz und als König war Ludwig I. in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die treibende Kraft für die Architektur und die Stadtanlage Münchens. Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner, zwei in ihrem Gebiet hervorragende Architekten, lieferten die Pläne dazu. In einem knappen halben Jahrhundert gestalteten sie München zu einer im Vergleich mit anderen Hauptstädten der damaligen Zeit durchaus bedeutenden königlichen Hauptstadt europäischen Zuschnitts.

Am Anfang der Geschichtsschreibung zu München steht eine kleine Siedlung, deren wenige hochwassersichere Punkte für besondere Vorhaben genutzt wurden. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich daraus, unter teilweise auch heute noch erfahrbaren Eingriffen in die Geländeoberflächen, die kurfürstliche und später königliche Residenzstadt. Anhand ausgewählter Orte in der Altstadt will der Spaziergang hier Anstöße zum eigenen Schauen und Erleben geben.