In der Prinzregentenzeit entstand am Hochufer der Isar ein großbürgerliches Villenviertel, dessen „Rückgrat“ die Möhlstraße wurde. Unter den Bauherrn - Industrielle, Professoren, Privatiers - befanden sich in der Gründergeneration auch einige jüdische Familien. Die Nationalsozialisten enteigneten diese nach 1933 bzw. wandelten deren Villen zeitweilig in sog. "Judenhäuser" um. Die US-Besatzungsmacht revidierte dies; ehemalige „Judenvillen“ wurden den Hilfsorganisationen der „displaced persons“ zur Nutzung zugewiesen. Auch das Hildebrandhaus der Monacensia reiht sich in die Riege dieser Villen ein. Neue Dauerausstellung zur Geschichte des Hauses ab Oktober 2024.

Diesel, Röntgen, Stuck, Kerschensteiner... viele Namen einstiger Villenbesitzer*innen sind uns heute noch geläufig. Das bürgerliche Besitz- und Bildungsbürgertum der "Prinzregentenzeit" nahm hier am Isarhochufer ein neues Zuhause. Aus dem kleinen Pfarr- und Bauerndorf Bogenhausen wurde ein Münchner Nobelviertel. Der Vortrag informiert über ausgewählte Villen und ihrer Eigentümer*innen. Nicht zu vergessen sind die Handwerker am Bau, Hausmeister und Kutscher, Köchinnen und Dienstmädchen und ihre Familien in den Keller- und Mansard-Wohnungen der Villen. In Kooperation mit der Münchner Stadtbibliothek/Monacensia im Hildebrandhaus