Der Verlust eines Kindes – sei es durch Tod oder Krankheit, Verschwinden oder gewaltsame Einwirkung – ist eine der schlimmsten Erfahrungen für Familien. Meist reicht die Drohung, die Kinder wegzunehmen oder ihnen Leid anzutun, um Eltern gefügig zu machen. Die Ausstellung zeigt, wie Menschen, Familien und Gemeinschaften durch politisch motivierten Kindesentzug zerstört wurden. Es werden Biographien von Betroffenen aus Argentinien, Deutschland, El Salvador, Kanada, der Sowjetunion und Spanien in ihrem jeweiligen historischen Kontext vorgestellt. Sie vermitteln die verheerenden Folgen für die Opfer. 11.10.2024: Vernissage. Ein Gespräch mit Anton Model, gestohlen als Kind in Nazi-Deutschland. Nähere Informationen finden Sie unter der Kursnummer T123103 auf unserer Internetseite www.mvhs.de.

Am 29. September hat Österreich gewählt. Wie prognostiziert haben sich die politischen Verhältnisse verschoben: Erstmals ist die rechtspopulistische FPÖ unter ihrem radikalen Parteichef Herbert Kickl stärkste Kraft geworden. Der europaweite Trend setzt sich also fort. Zwar will einstweilen keine der anderen Parteien mit Kickl regieren, doch die FPÖ stellt bereits den Parlamentspräsidenten, das zweithöchste Amt im Staat. Alles ganz normal also? Alt-Oberbürgermeister Christian Ude diskutiert mit der SZ-Korrespondentin Cathrin Kahlweit, wie es in Österreich jetzt weitergeht und welche Konsequenzen die Wahl für Europa haben kann – beispielsweise in der Russland- und Migrationspolitik. Cathrin Kahlweit ist seit 1989 Redakteurin der Süddeutschen Zeitung; derzeit ist sie Korrespondentin für Mittel- und Osteuropa mit Sitz in Wien.

Es klingt für viele wie die digitale Version einer orwellschen Dystopie: das Sozialkreditsystem in China. Doch was ist bislang überhaupt davon umgesetzt und wie sehen die weiteren Pläne der chinesischen Regierung zum Social Credit System aus? Welche Hoffnungen verbinden sich damit und gibt es Kritik aus der Bevölkerung? Wie verändert sich eine Gesellschaft, in der Verhalten überwacht und bestimmtes Verhalten belohnt, anderes bestraft wird? In zwei Impulsvorträgen und der anschließenden Diskussion blicken wir auf das chinesische Modell eines sozialen Bonitätssystems sowie auf die Auswirkungen von Überwachung und Verhaltensbewertung im Allgemeinen. Was können wir daraus auch für Deutschland und Europa lernen? Auf dem Podium: - Dr. Mareike Ohlberg (Sinologin und Senior Fellow des Indo-Pazifik-Programms am German Marshall Fund) - Prof. Dr. Mario Gollwitzer (Professor für Sozialpsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München) Moderation: Julia Wiesinger (Münchner Volkshochschule)

Wie umgehen mit Russland? Wie umgehen mit der Erinnerung an den nationalsozialistischen Vernichtungskrieg und Massengewalt zwischen 1939 und 1945 nach der Rückkehr des Krieges nach Europa? Über diese Frage diskutieren ausgewiesene Expertinnen und Experten aus Deutschland, Russland und Belarus. Dieser Abend ist Jürgen Zarusky gewidmet. Der 2019 verstorbene Historiker hatte es zu seiner Lebensaufgabe gemacht, in Wissenschaft und Zivilgesellschaft Brücken zu bauen zwischen Deutschland und Russland – Brücken, die nach Putins Angriff auf die Ukraine weitgehend verbrannt sind. Die Festschrift für Jürgen Zarusky „Recht, Unrecht und Gerechtigkeit. Politische Justiz zwischen Diktatur und Demokratie“ ist im Metropol Verlag erschienen. Auf dem Podium: Dr. Bert Hoppe, Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin Prof. Dr. Katja Makhotina, Georg-August-Universität Göttingen Dr. Yuliya von Saal, Institut für Zeitgeschichte München-Berlin Moderation: Robert Probst, Süddeutsche Zeitung In Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin und dem Verein Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V., Regionalgruppe München

Die erste Ampelregierung Deutschlands ist Geschichte. Mit der Vertrauensfrage des Bundeskanzlers ist der Schritt zur Neuwahl des Parlaments frei. Angesichts der turbulenten Entwicklungen seit dem 6. November fragen wir wenige Wochen vor den Bundestagswahlen, vor welchen Herausforderungen die künftige Regierung auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene stehen wird – und welche Lösungen angeboten werden. Zu Gast: N.N.

Zweierlei führt in der Debatte um Antisemitismus nicht weiter: erstens der Wunsch, ihn „erklären“ zu wollen, zweitens der Wunsch, ihn anhand eines Kriterienkatalogs zu bestimmen. – Erstens: abgesehen davon, daß die Bedeutung „erklären“ in den Sozialwissenschaften überaus unklar ist, ist auch der Wunsch „Wie kann man erklären, daß …“ ein in der Regel äußerst unklarer Wunsch. Worum es geht, ist, Phänomene und ihre möglichen Dynamiken genau zu beschreiben. Zweitens: die Diskussion, ob etwas „schon“ oder „noch“ antisemitisch sei, ist Ausdruck unbeholfenen – und unpolitischen – Denkens. Der Vortrag möchte darauf hinweisen, daß der Antisemitismus aus seiner langen historischen Dynamik verstanden werden sollte, deren Pointe ist, daß er sich legitimatorisch immer wieder auf sich und seine Geschichte bezieht. Begrüßung: Dr. Susanne May, Münchner Volkshochschule Im Rahmen der literarischen Woche gegen Antisemitismus

Die Energiewende ist eine der großen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte. Für Deutschland heißt das unter anderem: Der Anteil der erneuerbaren Energien soll sich in den nächsten zehn Jahren fast verdoppeln, und bis 2045 will Deutschland klimaneutral sein. Welche Technologien brauchen wir dafür, wo kommen diese her, und welche Rolle wird Kernenergie dabei spielen? Wir diskutieren mit: - Prof. Dr. Karen Pittel, ifo Zentrum für Energie, Klima und Ressourcen - Björn Heer, Stadtwerke München, Leitung Neue Geschäfte (Ressort Regionale Energiewende) Was bietet TechTalk 28/4? Technik und Innovation können Wohlstand bringen und gesellschaftliche Probleme lösen. Aber wie entstehen aus Grundlagenforschung brauchbare Technologien? Vor welche ungeahnten Herausforderungen stellen uns neue Technologien? Wie sieht der Weg von der Idee zum wettbewerbsfähigen Unternehmen aus? Die Reihe TechTalk schafft ein Forum für alle Münchnerinnen und Münchner, um mit Fachleuten aus Wissenschaft und Wirtschaft Debatten über Technik und Gesellschaft zu führen. Eine Veranstaltungsreihe von acatech (Deutsche Akademie der Technikwissenschaften), Mediengruppe Münchner Merkur/ tz und Münchner Volkshochschule.

"Immer zu langsam, immer zu spät", so bringt der Sicherheits- und Verteidigungsexperte Nico Lange die militärische Unterstützung der Ukraine durch den Westen auf den Punkt. Russland dagegen hat die Zeit genutzt: Das Land ist auf Kriegswirtschaft umgestellt, die militärische Führung und Teile der Regierung sind neu besetzt. Wo steht die Ukraine drei Jahre nach Beginn der russischen Invasion? Welche Strategie verfolgen Deutschland, die Europäische Union und die USA? Bestehen Hoffnungen auf Frieden mit Russland oder müssen wir eine Ausweitung des Krieges fürchten? Zu Gast: Nico Lange, Senior Fellow, Münchner Sicherheitskonferenz

Unsere Arbeitswelt verändert sich rapide und für jede*n spürbar. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen in den Ruhestand und die nachfolgenden Generationen hinterfragen die Arbeit radikal. Alle Unternehmen müssen um Fachkräfte werben. Braucht es ein neues Verständnis von Arbeit und neue Arbeitsformen? In dieser Veranstaltung diskutieren wir die veränderten Wünsche an das Arbeiten - auch mit Blick auf die jungen Generationen. 4-Tage-Woche, Sabbaticals, Elternzeiten und echte Feierabende - weniger arbeiten, mehr leben? Welche Modelle gibt es beispielhaft bei der Stadtwerke München GmbH, einem der größten Arbeitgeber Münchens? Welche Herausforderungen ergeben sich daraus und wie kann die Arbeitswelt kurzfristig verändert werden? Diese Fragen diskutieren wir mit Dr. Gabriele Jahn (Geschäftsführerin Personal, Immobilien und Bäder der SWM) und David Gutensohn (Journalist und Autor) anhand ausgewählter Passagen seines aktuellen Buches "Generation Anspruch - Arbeit ist nicht alles und das ist auch gut so" (Oekom Verlag 2024).