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Uigurisch zum Verlieben
Uigurisch ist eine der 27 heute existierenden Turksprachen. Mit einer reichen Schriftkultur, die bis ins 7. Jahrhundert zurückreicht, gehört sie zu den am ausführlichsten dokumentierten Sprachen unter den Turkvölkern. Bereits im 11. Jahrhundert verfasste der aus Kashgar stammende Mahmud Kashgariy das „Wörterbuch der türkischen Sprachen“, und Yusuf Has Hajib schrieb das berühmte didaktische Werk „Qutadghu Bilig“ in Uigurisch. Heute sieht sich die uigurische Sprache einer massiven Sinisierungsstrategie der Kommunistischen Partei Chinas gegenüber. In den letzten Jahrzehnten ist München zu einem wichtigen politischen Zentrum für die Uiguren geworden, die um die Erhaltung ihrer sprachlichen und kulturellen Rechte kämpfen.
Dr. Ablet Semet, Sprachwissenschaftler für historische und moderne Turksprachen, gibt zunächst einen umfassenden Überblick über die Geschichte und Entwicklung des modernen Uigurischen sowie dessen Beziehungen zu anderen Sprachen in Ostturkistan. Mit Auszügen aus historischen und modernen Texten unternimmt er eine "Sprachreise" von Asien nach Europa durch die verschiedenen "Schriftinseln". Spannend sind auch seine Ausführungen zum Erhalt der uigurischen Sprache unter globalen und politischen Bedingungen.
Nach dem Vortrag hören wir die uigurische Sprache in verschiedenen Liedern klingen: "Uyghur Kizi" (uigurische Tochter), "Hijran" (Sehnsucht) und "Korkem Tengritaghliri" (die riesigen Tengritagh-Gebirge), aufgeführt von Nurgül Ruze und Zumrad Ibrayem.
Mit freundlicher Unterstützung des Weltkongresses der Uiguren und des Vereins Uigurische Kultur und Bildung e.V.