Jahrtausendelang hütete das kaiserzeitliche China die Entdeckung der Seide. Der Vortrag lüftet das Entstehungsgeheimnis des kostbarsten Materials der Textilgeschichte und berichtet über den kometenhaften Aufstieg der Seide in der Kultur des alten China. Historische prunkvolle Seidengewänder für Damen und Herren stehen für weibliche Verführungskunst und männlichen Machtanspruch. Dank überlieferter Kleiderordnungen lernen wir das exklusive Material als einen Stoff für Kleidung kennen, die nur den Angehörigen des kaiserlichen Hofes vorbehalten war.

Eingangs klärt der Vortrag die beiden Begriffe „Kleidung“ und „Mode“, um die Bedeutung von Kleidungsstücken im modernen China des 20. und 21. Jahrhunderts verstehen zu können. Zunächst werden Aussehen und die politische Instrumentalisierung von Kleidung im China während der Kulturrevolution 1966 bis 1976 vorgestellt. Ein zweiter Teil des Vortages behandelt die Hinwendung Chinas zu westlicher Mode ab den 2000er Jahren. Wir erkennen High End Fashion europäischer und US-amerikanischer Herkunft als unerlässliche Statussymbole der High Society im modernen China.

Die bayerische Herzogin, von ihren Geschwistern liebevoll "Sisi" genannt, rückt durch ihre Heirat mit Franz Joseph I. ins Rampenlicht des europäischen Hochadels. Ab 1854 als Kaiserin von Österreich und 1867 Königin von Ungarn zeigt sie sich als äußerst modebewusste Stilikone, die Trends für die europäische Mode der Zeit setzt. Was trägt die Kaiserin in ihrem "Alltagsleben" oder zu repräsentativen Anlässen am Wiener Hof? Wir lernen die kostspielige Garderobe Sisis kennen und erleben Mode als Botschaftsträgerin für adeliges Standesbewusstsein.

Um Frankreichs Position des „Leader of Fashion“ zu festigen, gründet Charles Frederick Worth 1858 in Paris die französische Haute Couture. Der Vortrag beleuchtet das revolutionäre Geschäftsmodell des Engländers und den kometenhaften Aufstieg der historischen Haute Couture. Bis heute repräsentiert die luxuriöse Haute Couture eine konkurrenzlose Orientierung für das internationale Modegeschehen. Welche Aufgaben besitzt sie inzwischen? Welchen Herausforderungen muss sie sich in Zukunft stellen, um auf der Höhe der Zeit zu bleiben?

Der Impressionismus zählt zu den prominentesten Epochen der europäischen Kunstgeschichte und markiert in der Kunst den Aufbruch in die Moderne. Im Zentrum des Vortrags stehen der Vater des Impressionismus, Claude Monet, und Meilensteine seines künstlerischen Werkes. Das Kennenlernen von Stilmerkmalen und inhaltlichen Botschaften im Werk des französischen Malers und seiner Künstlerkolleg*innen soll dazu dienen, den Impressionismus selbständig einordnen zu können. Schließlich entdecken wir Claude Monet als Visionär der Moderne.

Auguste Rodin und Camille Claudel repräsentieren herausragende impressionistische Bildhauerei und zugleich "das" Künstlerpaar der Belle Époque des Paris um 1900. In dem Vortrag werden zunächst Schlüsselwerke des renommierten Bildhauerstars Auguste Rodin vorgestellt. Die präsentierte Auswahl konzentriert sich auf die Arbeiten, an denen Auguste Rodins Geliebte und Schülerin maßgeblich mitgewirkt hat. Dadurch erkennen wir in Camille Claudel eine hochbegabte und emanzipierte Künstlerin des 19. Jahrhunderts.