„Vorspiel“ nannte Wagner das durchkomponierte Werk in 4 Szenen, das die inhaltliche und musikalische Grundlage der Nibelungen-Tetralogie bildet. Die philosophisch-historische Umsetzung der nordischen Göttermythen wird ebenso vorgestellt, wie die komplizierte Entstehungsgeschichte und das musikalische Material. Zudem werden Formprobleme erörtert und die Besonderheiten von Instrumentierung, Gesangskunst und bühnentechnischer Realisierung erklärt.

Lehrer, Komponist, Maler, Erfinder - mit diesen Titeln durfte sich einer der wichtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts schmücken: Arnold Schönberg. Einerseits wurde er durch seine atonalen Experimente zum Publikumsschreck, andererseits wäre die Musikgeschichte ohne seine atonale Tonsprache und die Erfindung der Zwölftontechnik anders verlaufen. In diesem Seminar wird diese interessante vielschichtige Persönlichkeit vorgestellt, werden seine Werke und die seiner Schüler analysiert. Ein Blick auf Schönbergs Zeit von der Wiener Moderne bis zur Emigration in die USA wird das Porträt abrunden.

Auch die vorletzte Oper des Münchner Komponisten, 1940 beendet und posthum 1952 uraufgeführt, widmet sich der griechischen Mythologie: inhaltlich ist sie ein Mix aus mehreren Mythen, gleich vier Textdichter arbeiteten am Libretto und Strauss vertonte den Stoff in einem Gemisch aus heiterer und ernster Musik. Die „Danae“ ist, wie die „Elektra“, die „Ariadne“ und die „Daphne“ ein typisches Werk des „griechischen Germanen“, wie man Strauss ob seiner lebenslangen Liebe zum antiken Griechenland nannte. Mit der Entstehung, der musikalischen Sprache und der Rezeptionsgeschichte der „Danae“ wird sich dieses Seminar auseinandersetzen.

Glück und Zuversicht brauchten in den 1930er Jahren alle Musikschaffenden: alle, die in der Heimat bleiben konnten, wie Orff und Schostakowitsch, und noch mehr jene, die ab 1933 in die USA emigrieren mussten. Als sich nach dem Zweiten Weltkrieg die Musikszene neu formierte, stellte die Avantgarde alles auf den Kopf: Stockhausen, Nono und Ligeti erfanden eine völlig andere klassische Musik, meist mit politischer Botschaft. Letztlich revolutionierten die technischen Reproduktionsmöglichkeiten die Musikszene und ermöglichten den schnellen Aufstieg der kommerziellen Popmusik. Eine Exkursion zu den Wirkungsstätten von Carl Orff am Ammersee ist geplant.

1864 wohnte Richard Wagner in Kempfenhausen in unmittelbarer Nähe seines königlichen Mäzens Ludwig II. am Starnberger See. Im Seminar werden Wagners epochale Werke wie "Lohengrin", "Tristan und Isolde", "Parsifal" oder "Der Ring des Nibelungen" in den Blick genommen. Dabei wird es nicht um eine huldigende Verbeugung vor dem "Meister" gehen, sondern Wagners stilistische Innovationen in allen musikalischen Bereichen werden analysiert und mit vielen Klangbeispielen musikhistorisch eingeordnet.