Im Mai 1949 verabschiedete der Parlamentarische Rat mit dem Grundgesetz auch dessen Artikel 1: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Bis 1945 hatte sie in Staat, Recht und Politik keine wesentliche Rolle gespielt. Wie kam es zu diesem Paradigmenwechsel? Welche Rolle spielte die Erfahrung des Nationalsozialismus? Und war damit die "Würde des Menschen" bereits als Leitplanke der bundesrepublikanischen Demokratie in Kraft gesetzt? Der Vortrag möchte die Würdeformel als historische Errungenschaft verdeutlichen, deren heutige Bedeutung erst gewonnen werden musste und die ebenso wieder verloren werden kann.
Georg M. Oswald ist Schriftsteller und Jurist. Sein Buch "Unsere Grundrechte. Welche wir haben, was sie bedeuten und wie wir sie schützen" ist 2018 bei Piper erschienen.
Kursnummer U110876