Er gilt seit seiner Eröffnung 1907 als „Sehenswürdigkeit für München“, viele bedeutende Persönlichkeiten fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Durch Mischwald und über naturbelassene Wiesen geht die Führung vom Alten in den Neuen Teil. Gezeigt werden neben einigen wenigen Einzelgräbern (Hans Grässel, Michael Ende) Gemeinschaftsgrabanlagen von Klerikern und Ordensfrauen, das Muslimische Gräberfeld, die Grabanlagen für Föten, Totgeburten und Kinder sowie die Bestattung unter Bäumen. Hingewiesen wird auf das Feld der Liberalen Jüdischen Gemeinde München und auf die Anatomie-Grabstätte. Die Führung endet nahe des Ausgangs vom Neuen Teil am Lorettoplatz.

Vor über 450 Jahren auf Veranlassung von Herzog Albrecht V. angelegt, wurde der einstige "Pestfriedhof" im 18. Jahrhundert zum "Centralfriedhof" erklärt. Die letzte Beerdigung fand 1943 statt. Nach vielfältigen Restaurierungen steht das parkartige Areal heute unter Natur- und Denkmalschutz. Buchautorin Lioba Betten zeigt Gräber zahlreicher Münchner Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts wie Adele Spitzeder, Luigi Tambosi, Johann von Nußbaum, Friedrich von Gärtner, Leo von Klenze, Carl Spitzweg u.a.

Der Alte Nördliche Friedhof, einer der drei historischen Friedhöfe der Stadt, wurde 1868 nach Plänen von Stadtbaurat Arnold von Zenetti errichtet und nach nur siebzig Jahren 1939 wieder geschlossen. Auf 16 symmetrisch angeordneten Gräberfeldern lassen sich die erhaltenen, oft besonders kunstvollen Grabmale bekannter Persönlichkeiten wie Michael von Wagmüller, Lucile Grahn, Albert Schmidt und Ludwig von der Tann leicht finden. Die Dozentin ist Autorin des 2019 erschienen Buches "Die Münchner Friedhöfe: Wegweiser zu Orten der Erinnerung".