Anfang der 1920er Jahre entstand in Frankreich eine der einflussreichsten Kunstbewegungen des 20. Jahrhunderts: der Surrealismus. In Opposition zur Generation ihrer Väter, der sie vorwarfen, Europa in den 1. Weltkrieg gestürzt zu haben, schlossen sich Künstler*innen aus den Bereichen Literatur, Film und Malerei zusammen, um mit Mitteln der Kunst eine bessere Welt zu schaffen. Sie wollten vor allem den Menschen befreien und wandten sich gegen eine bürgerliche Weltordnung, die ihrer Meinung nach den Menschen zu sehr einschränkte.

In den 1930er Jahren gab es vor allem in Frankreich aber auch in anderen Teilen Europas eine breite Kunstbewegung, die sich gegen den Faschismus richtete. Die Vorgänge in Nazi-Deutschland, aber auch in der stalinistischen Sowjetunion und der Spanische Bürgerkrieg waren Gegenstand intensiver Diskussionen im Kreise der Surrealisten. In zahlreichen Bildern, zum Beispiel von Max Ernst oder Max Beckmann, wurde der Faschismus angeprangert. Picasso schuf für die Pariser Weltausstellung 1937 das Bild „Guernica“, das den Angriff der gleichnamigen baskischen Stadt durch die deutsche Legion Condor thematisiert.

Der englische Künstler Damien Hirst (*1965) wurde durch seine in Formaldehyd eingelegten Tierkadaver, die er in Kunstausstellungen präsentierte, berühmt. Auch sein mit Diamanten besetzter menschlicher Schädel, der 2007 zum Rekordpreis von 50 Millionen Pfund versteigert wurde, erregte weltweit Aufsehen. Die Arbeiten des amerikanischen Künstlers Jeff Koons (*1965) spiegeln eine Welt wider, die von Konsum und Massenmedien geprägt ist, eine Welt der glatten, reflektierenden Oberflächen, eine Welt des Narzissmus. Seine Arbeiten sind ebenso perfekt wie banal, schlagkräftig wie simpel.

Andy Warhol prophezeite in den 1960er Jahren, in Zukunft werde jeder 15 Minuten lang berühmt sein. Da diese Prophezeiung heute eingetroffen ist, zieht es der britische Street -Art Künstler Banksy (geb.1974?) vor, anonym zu bleiben. Trotzdem ist er weltberühmt. Seine Kunst ist schnell, unmittelbar, überraschend, für alle verständlich, witzig und politisch hochmotiviert. Der amerikanische Pop Art Künstler Keith Haring (1958–1990) war einer der wichtigsten Vertreter der Graffiti-Subkultur der 1980er Jahre. Er schuf u.a. Arbeiten in der New Yorker U-Bahn.

Der amerikanische Werbegrafiker Mike Winkelmann (geb.1981) alias „Beeple“ veröffentlichte seit 2007 jeden Tag ein digital erzeugtes Bild. Anfang 2021 fasste er diese Bilder zu seiner „Everydays Collage“ zusammen, die umgerechnet für fast 70 Millionen Dollar versteigert wurde. Dies löste einen regelrechten Hype um digitale Bilder aus, der nicht nur unser Verständnis von Kunst und Künstler stark verändert hat, sondern auch eng mit Spekulation und Krypto-Währungen verbunden ist.