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Gesperrte Briefe - Alfred AnderschÜber Liebe und literarische Leidenschaft in der Nachkriegszeit
Alfred Andersch (1914-1980) war eine der zentralen Figuren des westdeutschen Literaturbetriebs in den Nachkriegsjahren. Er war Gründungsmitglied der Gruppe 47, initiierte verschiedene Literaturzeitschriften und Hörfunkreihen, engagierte sich für eine offene Diskussionskultur und schrieb literarische Texte in kritischer Distanz zur deutschen Nachkriegsrealität. Nun sind bislang gesperrte Briefe Anderschs an die Malerin und Grafikerin Gisela Groneuer in einer Edition des "treibhaus"-Jahrbuchs zugänglich geworden: Sie setzen 1945 unmittelbar nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft ein und reichen bis 1949. Sie berichten von einer großen Liebe und vom Werden eines unkonventionellen Künstlerpaares, von Widerstand und Kriegsfolgen, Schwierigkeiten in der Besatzungszeit und der Leidenschaft für eine neue demokratische Kultur.
Anderschs Tochter Annette Korolnik und Sven Hanuschek stellen Anderschs Briefe im Gespräch mit Dorothee Lossin vor und erzählen, wie es zu dieser Edition gekommen ist.