Kurze Prosa ist ein eigenwilliges Genre, denn es umfasst sowohl erzählerische Texte als auch aphoristische und essayistische Miniaturen. Ihr Reiz besteht im Konzentrat: Die Suche nach dem richtigen Wort macht einen wichtigen Teil der literarischen Arbeit aus - insbesondere in sehr kurzen Prosatexten muss jedes Wort sitzen. Als Einstieg in das Seminar und als Katalysator für die eigene Kurzprosa besprechen wir Charles Baudelaires Prosagedicht "Der galante Schütze" - im Zentrum der Diskussionen stehen die Texte der Teilnehmenden.

Schnell fortschreitende Naturzerstörung, Kriege und eine manifeste Krise von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Zivilität – all dies führt bei vielen Menschen heute zu einer von Angst und Pessimismus geprägten Grundstimmung. Kann, sollte die Literatur in dieser Lage Orientierung bieten? Wo finden wir literarische Bilder eines guten Lebens, die uns helfen könnten, die großen Aufgaben der ökologischen und gesellschaftlichen Transformation zu bewältigen? Oder brauchen wir solche Orientierungshilfen gar nicht? Ist die heute anstehende zweite „große Transformation“ (Karl Polanyi) allein eine Frage der richtigen Technologie, die einen Großteil ihrer weiterführenden Impulse aus den zahlreichen Beispielen utopischer Weltraumphantastik bezieht?