Apokalyptik ist eines der einflussreichsten Programme der Weltgeschichte – von der Offenbarung des Johannes bis zur Klimabewegung Letzte Generation. Faszinierend ist nach wie vor der Aufstieg der Naturwissenschaften aus der Berechnung des Welt-Endes im Mittelalter. Bis heute besteht die List der Apokalypse darin, dass die Welt noch nie untergegangen ist, obwohl ihr Untergang immer aufs Neue lustvoll vorhergesagt wird. Das Seminar untersucht theologische wie politische Motive von Endzeitmythen und diskutiert lebensphilosophische Denkanstöße für aktuelle Debatten.

Ohne Erinnerung könnte Literatur nicht entstehen. Berühmtestes Beispiel für ihre Magie ist Marcel Prousts Jahrhundertoman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Und auch die Bücher der Nobelpreisträgerin Annie Ernaux brillieren mit der subjektiven Rekonstruktion des eigenen Lebens. Jeder Mensch speichert all seine Erfahrungen ab, erinnert sich aber nur an wenige. Mit den Autoren Thomas Lang und Christian Schüle klären und üben Sie in dieser Schreibwerkstatt, wie Erinnerungen mit sprachlichen Mitteln gehoben und in einen jeweils angemessenen, persönlichen Ausdruck übersetzt werden können.

Kampf, Krise, Konflikt: Alle sind von den Erschütterungen unserer Zeit betroffen. Das kostet Kraft. Immer mehr Menschen suchen Trost. Schreiben befreit und klärt. Deshalb wollen wir gemeinsam erkunden, inwieweit eigene Texte Trost spenden können, und erfahren, auf welch literarische Weise Autor*innen schon immer Tröstliches in ihren Geschichten oder Gedichten bereithielten. Die erfahrenen Autoren Thomas Lang und Christian Schüle bieten in diesem Kurs ein breites Spektrum an literarischen Übungen, lebensphilosophischen und schöngeistigen Denkanstößen.