Der im Osten des indischen Subkontinents gelegene Bundesstaat Odisha ist eng mit der Geschichte des Buddhismus verbunden. Hier befinden sich zahlreiche Meisterwerke hinduistischer Architektur und Skulptur, die zu den Schätzen der Weltkunst gehören. In der Hauptstadt Bhubaneshwar, der "Stadt der Tempel", lässt sich die kontinuierliche Entwicklung einer eigenen Sprache der Architektur und Skulptur vom 7. bis 11. Jahrhundert verfolgen. Der Vortrag erörtert ausgewählte Bauten und Figurenprogramme. Höhepunkt ist der gewaltige Lingaraja-Tempel.

In Konark befindet sich eines der ganz großen Monumente indischer Architektur: Der Tempel des Sonnengottes Surya, gestaltet als gewaltiger Himmelswagen mit reich ornamentierten Steinrädern, gehört seit 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe. In drei Nischen befinden sich die einzigartigen Monumentalskulpturen des Sonnengotts, die auf den Sonnenauf- und -untergang sowie die Mittagssonne verweisen und von einer Vielzahl lebendig wirkender Skulpturen begleitet werden. Der Vortrag erläutert das Architekturensemble und sein eindrucksvolles Figurenprogramm. 

Die Uffizien in Florenz besitzen einen Schatz bedeutender Madonnendarstellungen - von Cimabue, Duccio, Giotto bis Leonardo, Raffaello und Michelangelo. Ihre meisterhaften Werke stellen die Verehrung der Mutter Gottes auf ganz unterschiedliche Weise dar. Mit ihnen wird die Entwicklung des Bildthemas vom ausgehenden Mittelalter zur Renaissance und der damit verbundene Wandel des Welt- und Menschenbildes sichtbar. Der Kunsthistoriker Volker Hennig erläutert, weshalb die Bilder zu den Meisterwerken der europäischen Kunstgeschichte zählen.

Der goldene Tempel von Patan, eine der drei historischen Königsstädte Nepals, besticht durch Reichtum, Qualität seiner Gestaltung und seine einzigartige Atmosphäre. Nicht minder faszinierend ist die Klosteranlage Swayambhunath, die weithin sichtbar über dem Kathmandutal liegt. Zentrum der Anlage ist ihr großer, weiß leuchtender Stupa mit vier in die Himmelsrichtungen blickenden Augen. Der Vortrag zeigt Architektur und Skulpturenprogramme und beschreibt das Verhalten der Mönche und Besuchenden, die dem tibetischen Vajrayana-Buddhismus angehören.

Das wichtigste Heiligtum der Tibeter in Nepal befindet sich inmitten einer Vielzahl von kostbar ausgemalten Klöstern und profaner Gebäude: der hochverehrte Stupa von Bodnath bei Kathmandu. Mit 36 m Höhe zählt er zu den größten Stupas und repräsentiert beispielhaft die faszinierende Welt des tibetischen Buddhismus. In Vollmondnächten werden auf seinen Terrassen tausende Butterlämpchen entzündet, die seine Struktur eines Mandalas besonders eindrucksvoll sichtbar machen.

Im südöstlichen Himalaya liegt das ehemalige kleine buddhistische Königreich Sikkim, das heute zu Indien gehört. Hier erblühte im Schatten des hoch verehrten Berges Kangchenjunga eine reiche, von Tibet inspirierte klösterliche Kultur. Der Vortrag widmet sich zunächst der überwältigenden Bergwelt Sikkims und buddhistischen Stätten der bescheidenen Hauptstadt Gangtok. Im Westteil des Landes liegt in weltabgeschiedener Höhe das kleine Kloster Sanga Choeling, wo man in geheimnisvollen Wandmalereien dem Geist des Vajrayana-Buddhismus begegnen kann.

Das im Westen Sikkims angesichts des überwältigenden Kangchenjunga gelegene große Kloster Pemayangtse zählt zu den ältesten, bedeutendsten Klöstern des Landes. Es vergegenwärtigt mit seinen reichen, tiefsinnigen Ausmalungen die Welt des Vajrayana-Buddhismus. Aufnahmen von der Natur und den Menschen dieser Region, z.B. bei einem Besuch des großen sonntäglichen Wochenmarkts in Geyzing, veranschaulichen das Leben der Menschen in dieser einzigartigen Bergwelt und Kulturregion.