Wir alle kennen wechselhafte Gefühle, sind hin und wieder einsam oder ärgern uns. Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung erleben jedoch besonders extreme Stimmungsschwankungen. Verena Sorgenfrei gibt im Online-Vortrag einen Überblick über die vielfältigen Symptome und geht darauf ein, welche Bewältigungsstrategien im Umgang mit Emotionen hilfreich sein können. Außerdem wird thematisiert, welche Auswirkungen Borderline als Erkrankung auf zwischenmenschliche Beziehungen haben kann und was Angehörige und Freund*innen wissen sollten.

„Im Annehmen der Angst und im Versuch, sie zu überwinden, wächst uns ein neues Können zu“, so Fritz Riemann in seinem bekannt gewordenen Werk „Grundformen der Angst“. In diesem Vortrag werden die vier Grundängste nach Riemann und die damit verbundenen idealtypischen Persönlichkeitsstrukturen vorgestellt. Darüber hinaus geht es um die Frage, wie unsere Beziehungen durch unterschiedlich akzentuierte Ängste geprägt werden. Was passiert beispielsweise, wenn eine Person Angst vor Veränderung hat und die andere Angst vor Bindung und Verantwortungsübernahme?

„Es ist paradox, aber wenn ich mich so akzeptiere, wie ich bin, erst dann kann ich mich ändern“, so der Psychotherapeut Carl Rogers (1902–1987). Er gehörte zu den Pionieren der Humanistischen Psychotherapie. In Rogersʼ Konzept der „Personzentrierten Psychotherapie“ sind Authentizität, Empathie und Wertschätzung wichtige Grundhaltungen. Der Vortrag befasst sich mit seinem Menschenbild, seinem therapeutischen Ansatz und seinen Techniken der Gesprächsführung. Im Zentrum steht sein Vertrauen auf das menschliche Wachstum und auf unsere Entfaltungschancen.

Viele Menschen kennen das Aufschieben unangenehmer Aufgaben - auch „Prokrastination“ oder umgangssprachlich „Aufschieberitis“ genannt. Und manches Mal führt das Aufschieben zu stressigen Situationen vor Deadlines. Was kann hinter der Prokrastination stecken? Welche Gründe verleiten uns zum Aufschieben von Aufgaben? Und welche Strategien gibt es, um die Aufschieberitis zu überwinden? In diesem Online-Vortrag erhalten Sie einen Überblick über das Phänomen der Prokrastination.

Kennen Sie das: Ein Teil von Ihnen möchte „ja“ sagen, ein anderer „nein“. Ein Teil will etwas gut machen, ein anderer schiebt auf. Ein Teil will in Beziehung treten, ein anderer sich verstecken. Wir handeln oft gegen unser Wohl. Manchmal ist die innere Zerrissenheit so groß, dass die Lebensfreude leidet. Selbstsabotage beginnt mit schlechten – oder sogar schlimmen – Erfahrungen. Das Schutzsystem unserer Psyche erschafft dann Teile der Persönlichkeit, um uns zu helfen. Wenn wir dieses System verstehen, können wir zu mehr Handlungsfähigkeit zurückfinden.

Der Drang nach Selbstoptimierung und Perfektion lähmt und kann sogar krank machen. Wie erkennen wir, wo uns Perfektionismus nutzt und wo nicht? Wie finden wir zu innerer Zufriedenheit? Wenn Sie Druck und hohe Erwartungshaltungen verändern, dann ist gut auch gut genug. Dazu gibt es in diesem Vortrag einige Ideen und Hinweise.

Die 1960er Jahre in den USA, psychosomatisch erkrankte Kinder, Familien im gesellschaftlichen Abseits: Hier erkennt der Psychiater und Familientherapeut Salvador Minuchin den Zusammenhang zwischen psychischen Symptomen bei Kindern und ihren Familieninteraktionsmustern. Es folgt sein epochales Werk „Familie und Familientherapie“ (1977), in dem er dysfunktionale familiale Muster beschreibt. Als Vorreiter des systemischen Denkens entwickelte er ein Behandlungskonzept, um Familiensysteme wieder in Balance zu bringen. Der Vortrag behandelt Minuchins Wirken und seinen nachhaltigen Einfluss bis heute.

Immer mehr Menschen fühlen sich einsam und leiden darunter. Wer sich einsam fühlt, hat entweder weniger Kontakte, als er oder sie möchte, oder empfindet die eigenen Kontakte als zu oberflächlich. Einsamkeit beeinträchtigt nicht nur das Befinden, sondern oft auch die Gesundheit. Und sie verhindert, dass man sich in die Gesellschaft einbringt. Welche Probleme gehen mit Einsamkeit einher? Welche Ursachen hat sie? Und welche Strategien kennt die Psychologie, wie man der Einsamkeit sinnvoll vorbeugen und was man dagegen unternehmen kann?

Was hält Menschen mental gesund und macht sie resilient? Mit dieser Frage lenkte der israelisch-amerikanische Medizinsoziologe Aaron Antonovsky (1923–1994) in den 1970er Jahren den Fokus der Wissenschaft erstmals auf die Entstehung von Gesundheit (Salutogenese im Gegensatz zu Pathogenese). Sein Modell der Salutogenese zeigt, welche Faktoren Gesundheit zugrunde liegen und wie Menschen trotz Stressoren gesund bleiben können. Der Vortrag gibt einen Überblick über Antonovskys Leben und Schaffen und stellt sein Salutogenese-Modell vor.

Während wir bei manchen Entscheidungen gründlich Für und Wider abwägen, verlassen wir uns bei anderen auf unsere Intuition. Ratschläge wie „Hör auf deinen Bauch!“ legen nahe, dass Bauchentscheidungen vielleicht sogar die besseren Entscheidungen sind. Ist das wirklich so? Im Vortrag gehen wir der Frage nach, was unter rationalen Entscheidungen und Intuitionsentscheidungen zu verstehen ist, und diskutieren Befunde darüber, wie zuverlässig sie sind. Dazu werden entscheidungspsychologische Forschungsrichtungen vorgestellt, die diese Frage unterschiedlich beantworten.

Nachts im Bett schaltet sich gerne das Gedankenkarussell ein: „Was, wenn morgen …“, „Hätte ich doch nur …“ oder „Warum …“. Prof. Dr. Thomas Ehring (Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie sowie Psychotherapeut) erforscht solche sich wiederholenden Gedankenschleifen. Wann ist es hilfreich, dass wir uns Gedanken machen? Ab wann bringt uns Grübeln einer Lösung nicht mehr näher? Welche Verbindung gibt es zwischen Grübeln und psychischer Gesundheit? Und welche Strategien helfen, um Grübeln zu reduzieren? Im Interview mit Thomas Ehring geht es um seine Erkenntnisse aus Forschung und Praxis sowie seine persönlichen Erfahrungen mit dem Grübeln. In der Reihe „Im Gespräch“ erfahren Sie mehr über ein Thema - und über einen Menschen, der sich damit befasst. Moderation: Julia Wiesinger (Münchner Volkshochschule)

Psychosomatische Erkrankungen sind häufig und gehen mit beeinträchtigenden Beschwerden einher. Im Online-Vortrag stellt Verena Sorgenfrei (Psychologische Psychotherapeutin) beispielhaft verschiedene psychosomatische Körperbeschwerden vor und geht vertiefend auf die chronische Schmerzstörung ein. Anhand dieser lässt sich zeigen, wie körperliche, psychische und soziale Faktoren zusammenwirken. Darüber hinaus wird es auch um Behandlungsmöglichkeiten der chronischen Schmerzstörung gehen.

Die Frage nach dem Sinn des eigenen Lebens findet sich in verschiedenen therapeutischen Ansätzen. Nach Viktor E. Frankl suchen Menschen nach einem „Wozu“ in ihrem Leben. Auch Irvin D. Yalom betrachtet die Sinnfrage als eine der grundlegenden Themen des Menschseins - neben weiteren existenziellen Themen wie der Sterblichkeit oder der Einsamkeit. Zwei Referenten bringen Ihnen die Gedankenwelten von Frankl und Yalom näher und diskutieren Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede. Wie begreifen Frankl und Yalom den Menschen und seine Entwicklungschancen?

Wie wirken sich Erfahrungen von Hilflosigkeit aus? Was lässt Menschen umgekehrt aufblühen? Das sind zwei der Fragen, mit denen sich Martin Seligman beschäftigte. An diesem Abend erfahren Sie mehr über den Psychologen, Forscher und Bestsellerautor. Neben dem Thema erlernte Hilflosigkeit liegt der Schwerpunkt auf der Positiven Psychologie. Diesen Forschungszweig prägte Seligman maßgeblich mit seinen Konzepten rund um Charakterstärken und Säulen des Wohlbefindens (PERMA-Modell). Wir nehmen seine Errungenschaften unter die Lupe, um zu sehen, was wir daraus für unser eigenes Leben ableiten können.

Vor über 40 Jahren veröffentlichte Prof. Dr. Friedemann Schulz von Thun kommunikationspsychologische Erkenntnisse, die mittlerweile zum Standardwissen in Wissenschaft und Alltagspraxis gehören. Der Vortrag führt ein in sein Modell der „vier Seiten einer Nachricht“, d.h. die vier Ebenen, die jede Äußerung enthält, und erläutert praxisnah anhand anschaulicher Beispiele, wie vielschichtig Kommunikation abläuft und wie wir versteckte Botschaften besser erkennen und ansprechen können. Kurzum: wie man miteinander reden und sich verstehen lernt.