Nach den Exzessen im Zweiten Weltkrieg schien der Nationalismus diskreditiert. In Westeuropa wurden neue Formen des Zusammenlebens der Nationalstaaten erprobt: "Supranationalismus" lautete nun die Parole. Mit welchen Mitteln sollte die Identifikation der Bürger und Bürgerinnen mit den europäischen Institutionen erreicht werden? Wie dauerhaft war der "Abschied vom Nationalstaat"? Konnte eine wie auch immer geartete, gemeinsame europäische Identität die nationalen Identitäten zumindest vorübergehend ablösen? Fortsetzung der Vortragsreihe "Nation und Nationalismus - Annäherung an Begriffe und Konzepte: 31.7.: Wiedergeburt von Nationalstaat und Nationalismus in der Gegenwart <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/politik-gesellschaft/staat-demokratie/wiedergeburt-von-nationalstaat-und-nationalismus-in-der-gegenwart-460-C-S110756">(S110756)</a>

Als Roms Legionen sich zurückziehen, bewahren Männer aus den Randgebieten des einstigen Imperiums eine noch junge Glaubenstradition vor dem Verfall und bringen den neuen Herren den Kult eines allmächtigen Gottes nahe. Als Gemeindevorsteher vermitteln sie "barbarischen" Eroberern ein politisches Know-how, ohne das jene niemals das alte Weltreich hätten beerben können. Später bemächtigen sich Päpste und Kaiser ihres Erfolges. Drei Vorträge folgen mutigen Glaubensboten durch die Wälder und Sümpfe eines Kontinents, der seine neue religiöse wie politische Identität erst noch finden muss. Bisherige Vorträge der Reihe: 11.7.: "Mit Überzeugungskraft, Kalkül und Tricks: Glaubensvermittlung auf eigenes Risiko" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/religionen/judentum-christentum-islam/pioniere-des-glaubens-sozialarbeiter-diplomaten-die-missionare-des-mittelalters/mit-ueberzeugungskraft-kalkuel-und-tricks-glaubensvermittlung-auf-eigenes-risiko-460-C-S138810">(S138810)</a> 18.7. "Rom gegen Hausmeier und "Druiden" - Kampf um die Macht des Wortes" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/religionen/judentum-christentum-islam/pioniere-des-glaubens-sozialarbeiter-diplomaten-die-missionare-des-mittelalters/rom-gegen-hausmeier-und-druiden-kampf-um-die-macht-des-wortes-460-C-S138820">(S138820)</a>

In jüngster Zeit erleben Nationalstaat und Nationalismus eine erstaunliche Wiedergeburt -- meist in Verbindung mit populistischen Politikern und Bewegungen, die Nation und Nationalstaat ethnisch definieren. Welche Gefahren sind mit einer solchen Einengung verbunden? Welche Funktion haben Nation und Nationalstaat in einer durch die Globalisierung geprägten Welt? Kann die Rückkehr zu nationalstaatlichem und nationalistischem Denken die aktuellen und zukünftigen Probleme tatsächlich lösen?

Als 1095 Papst Urban II. zum Kreuzzug ins Heilige Land aufrief, war dies der Beginn einer großen Heeresbewegung von Europa in den Nahen Osten, die enorme Auswirkungen auf die Weltgeschichte haben sollte. Bis ins 13. Jahrhundert kämpften Gläubige des Christentums und des Islams um die Vorherrschaft in der Region, gründeten sich Ritterorden und wurden Festungen gebaut sowie neue Kreuzfahrerstaaten geschaffen. Wir schauen uns die Ursachen und Folgen der Kreuzzüge genauer an und denken auch über deren Auswirkungen bis heute nach.

Die Deutung der Vergangenheit ist seit jeher umstritten. Das gilt besonders in Zeiten "alternativer Fakten". Der Kurs führt -- mit Schwerpunkt auf der Zeitgeschichte -- in die methodischen und inhaltlichen Probleme der Geschichtswissenschaft ein: Was sind Quellen? Was bedeutet Objektivität? Welche Forschungsfelder und -ansätze gibt es? Welche Kontroversen beschäftigten Historikerinnen und Historiker sowie die Öffentlichkeit? Und schließlich: Kann man aus der Geschichte lernen?