Mit einem klaren Wahlsieg ausgestattet, trat die SPD 1928 wieder in die Regierung ein und stellte mit Hermann Müller einen erfahrenen Politiker als Reichskanzler. Die von ihm gebildete Große Koalition konnte zwar 1930 mit dem Young-Plan ein Reparationsabkommen erfolgreich ratifizieren, zerbrach aber am Streit zwischen Sozialdemokraten und Liberalen über die Sozialpolitik. In der Rüstungsfrage offenbarte sich in der SPD die innere Zerrissenheit zwischen Regierungsverantwortung und oppositionellen Neigungen. Ende 1929 begann der Aufstieg der NSDAP.

Nach 1945 vollzog Italien unter Politikern wie Alcide de Gasperi eine Wendung zu Europa, auch als Gründungsmitglied von NATO und EWG. Die lange Vorherrschaft der Democrazia Christiana gründete auf innerer Stabilität, auch im Zusammenwirken mit Liberalen, Sozialdemokraten und Sozialisten. Warum scheiterte der historische Kompromiss mit den Kommunisten? Welche Bedeutung hatte die Regierungszeit des Sozialisten Craxi für die Modernisierung Italiens? Ungeklärt sind immer noch die Hintergründe um die Ermordung Aldo Moros und die Herrschaftspraktiken Andreottis. Fortsetzung der Vortragsreihe "Die Geschichte Italiens": 17.2.: Zertrümmerung des Parteiensystems <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/geschichte/laender-und-regionalgeschichte/geschichte-italiens-5-die-zertruemmerung-des-parteiensystems-1992-2023-460-C-T110938">(T110938)</a>

Korruptionsskandale, mafiöse Strukturen und eine rasant ansteigende Staatsverschuldung führten zu einer vom Staatspräsidenten Cossiga energisch vorangetriebenen Veränderung des Parteienspektrums. Profitieren konnten populistische Strömungen wie die Lega Nord und Silvio Berlusconis Forza Italia. Auch die Gegenbewegung unter Romano Prodi konnte die Wahlerfolge des schillernden Medienmoguls nicht verhindern. Warum scheiterten spätere Regierungen unter Renzi und Draghi, während Giorgia Meloni sich gegen die zerstrittene Linke durchsetzen konnte?

Polen hatte im Zweiten Weltkrieg ca. sechs Millionen Tote zu beklagen. 1944/45 errang die kommunistische Polnische Arbeiterpartei die Macht; die demokratische Opposition hatte angesichts massiver Repressionen keine Chance. Welchen Einfluss nahm Stalin auf das Regime des aus dem sowjetischen Exil zurückgekehrten Bolesław Bierut? Warum ließen die Westmächte Polen im Stich? Welche Rolle spielte die polnische Exilregierung in London? Wieso konnten nach der Entmythisierung Stalins 1956 unter Władysław Gomułka nationalistische Tendenzen erstarken?

Was wissen wir über die deutsche Kolonialvergangenheit und wie gehen wir damit um? Ein kleiner Überblick über das Deutsche Reich als Kolonialmacht führt zu der Konzentration auf die Kolonien in Afrika. Eine Definition von „Kolonialismus“ wirft auch Fragen auf.

Vorgestellt wird eine ganz besondere Hausgemeinschaft - das Projekt "CasaNova" im Stadtteil Neuhausen. Eine kleine Hausbrauerei, der Richelbräu mit seinem CasaNova-Bier, ist im Keller eines denkmalgeschützten Anwesens Begegnungsstätte für Braukunst und Bierkultur. Bei Brotzeit und Bierverkostung bekommen Sie Einblick in das Innenleben einer außergewöhnlichen Lebens- und Wohngemeinschaft in einem alten Neuhauser Arbeiterviertel.

Moskau, Dezember 1943: Edvard Beneš, von den Allierten als tschechoslowakischer Präsident anerkannt, unterzeichnet mit Stalin einen Beistandsvertrag für die Zeit nach dem Krieg. Auf einen gleichwohl demokratischen Neubeginn folgt 1948 der „Februarputsch“, aus dem die Kommunistische Partei unter Klement Gottwald gestärkt hervorgeht. Er besiegelt für Jahrzehnte das Ende der Demokratie in der Tschechoslowakei. Symbolische Bedeutung erhielt diese historische Zäsur durch den bis heute ungeklärten Tod des Außenministers Jan Masaryk, den „Zweiten Prager Fenstersturz“.

Der Westen, wie er heute verstanden wird, entstand im späten 18. und im 19. Jahrhundert. Welche Kernelemente machten ihn aus? Auf welche kulturellen und politischen Traditionen beriefen sich seine Propagandisten, von welchen grenzten sie sich ab? Welche Entwicklungsphasen lassen sich unterscheiden? Diente die Rede vom „Westen“ eher legitimatorischen Zwecken, oder können die „westlichen Werte“ mit Recht universelle Geltung beanspruchen? Welche alternativen Modelle existierten? Fortsetzung der Vortragsreihe: 26.3.: Deutschland und der Westen <a href="https://www.mvhs.de/kurse/zeitgeschehen-gesellschaftsfragen/internationales-globales/deutschland-und-der-westen-460-C-U110764">(U110764)</a> 2.4.: Abschied vom Westen? <a href="https://www.mvhs.de/kurse/zeitgeschehen-gesellschaftsfragen/internationales-globales/abschied-vom-westen-460-C-U110766">(U110766)</a>

Today association football is the most popular game in the world both in terms of the number of people who watch it and the number of people who play it. But where, when and how did it all start and how did it develop? Billy Smith and Emma Jones will lay out the historical facts in this interactive presentation.

Funde in der Höhle von Karain bei Antalya zeigen, dass der Neandertaler schon in der Altsteinzeit in Anatolien präsent war. In den 1960er Jahren machte der Fundplatz Catal Höyük mit seinen eng aneinander gebauten Häusern als „Älteste Stadt der Menschheit“ Furore; hier schienen zudem auch matriarchalische Strukturen vorhanden zu sein. Seit den Ausgrabungen in Göbekli Tepe bei Urfa mit monumentalen reliefgeschmückten Kultbauten ist belegt, dass die Sesshaftwerdung des Menschen erstmals in dieser Region stattfand.

Schon früh betrachtete Europa (und ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch das Deutsche Reich) die Küsten Westafrikas ausschließlich als Region nützlicher Ressourcen: die „Waren“ Gold, Elfenbein und Sklaven. Togo und Kamerun werden als deutsche Kolonien vorgestellt, und Sie lernen einige der dortigen Akteure kennen, nach denen in München keine Straßen benannt sind.

Die Geschichte der Protestanten in Moosach beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts und nimmt über mehrere Zuzugswellen eine bemerkenswerte Entwicklung. Bereits 1920 wurde der Evangelische Verein gegründet, der 1958 den Bau der Evangelischen Heiliggeistkirche ermöglichte. Der Vortrag beleuchtet, wie sich die protestantische Gemeinschaft mit ursprünglich wenigen Familien zu einer selbstbewussten und lebendigen Kirchengemeinde formte. In Kooperation mit dem Geschichtsverein Moosach e.V. Im Rahmen der Vortragsreihe "Montags in Moosach".

Mit Mátyás Rákosi und Ernő Gerő betraten die „besten Schüler" Stalins 1945 ungarischen Boden. Mit der Vertreibung der Minderheiten, dem brutal vollzogenen Aufbau der Schwerindustrie und einem Personenkult um Rákosi etablierten sie ein Unterdrückungsregime, das auch vor der Verfolgung von Reformkommunisten wie Imre Nagy und János Kádár nicht Halt machte. Auch damit war der Boden für den Ungarischen Volksaufstand 1956 bereitet.

Von Agilolfingern und Wandermönchen: Begeben Sie sich auf eine Zeitreise in die Frühzeit Bayerns, die Zeit der bajuwarischen Besiedlung und der Christianisierung; eine Zeit, als das Land noch mit "i" geschrieben wurde und bis zur Enns und zur Salurner Klause reichte. In diesem Vortrag begegnen Ihnen heute noch bekannte und sicher auch überraschende Klöster, ein "Phantom-Bistum" und eine Krönungskirche, die heute nicht einmal mehr in Bayern liegt.

Die Gegensätze zwischen den westlichen „Ideen von 1789“ und den deutschen „Ideen von 1914“, zwischen „Zivilisation“ und „Kultur“, wurden in Deutschland besonders deutlich betont. Der Begriff des Westens war negativ besetzt, der deutsche Nationalökonom und Soziologe Werner Sombart unterschied 1915 zwischen „Händlern“ wie den Briten und „Helden“ wie den Deutschen. Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg fand unter dem Einfluss der USA eine gründliche „Westernisierung“ Westdeutschlands statt. Wie gingen die Amerikaner dabei vor, welche Erfolge zeitigten diese Bemühungen? Fortsetzung der Vortragsreihe: 2.4.: Abschied vom Westen? <a href="https://www.mvhs.de/kurse/zeitgeschehen-gesellschaftsfragen/internationales-globales/abschied-vom-westen-460-C-U110766">(U110766)</a>

Der langjährige Gewerkschafter Helmut Türk-Berghan hat sich auf die Suche nach Zeugnissen des Widerstandes und der Verfolgung von Gewerkschafter*innen durch die Nationalsozialisten im Raum Südostbayern (1918-1945) begeben. Er dokumentiert regionale politische Entwicklungen sowie Gewerkschaftsgeschichte und Lebensläufe von Gewerkschafter*innen. Gesellschaftliche Entwicklungen werden so anhand konkreter Ereignisse vor Ort nachvollziehbar. Wir stellen das Buch vor und diskutieren über Hintergründe, Entstehung sowie die Zukunftsrelevanz seiner Nachforschungen.

Wahrscheinlich im frühen 2. Jahrtausend v. Chr. wanderten die indoeuropäischen Hethiter nach Anatolien ein. Sie trafen dort auf die heute als Hattier bezeichnete Vorbevölkerung, die nach Ausweis der Herrschergräber von Alaca Höyük über einen hohen zivilisatorischen Standard verfügten. Die Hethiter gründeten ab etwa 1750 v. Chr. ein Großreich, das zuletzt dem ägyptischen Pharaonen-Staat ebenbürtig war, bevor es um 1180 v. Chr. unterging.

Zwei besondere ehemalige deutsche Kolonien stehen im Fokus der dritten Einheit: Tansania und Namibia. Ostafrika mit seiner 2000-jährigen Geschichte des Widerstands gegen fremde Besatzung; Namibia mit dem deutschen Völkermord an den Herero und Nama, der in den vergangenen Jahren im Mittelpunkt vieler Debatten stand. Wieder richtet sich der Blick auf die Menschen, die den Kolonisatoren Widerstand geleistet haben, ohne mit Straßennamen geehrt zu werden.

Wie haben die Erfahrungen der Gewalt und des Unrechts während des Zweiten Weltkriegs sowie die Aufteilung in Einfluss- und Besatzungszonen nach 1945 die Gesellschaften in der Tschechoslowakei und in Ost- und Westdeutschland geprägt? Wie richteten sie sich nach dem Krieg neu aus? Es diskutieren: Prof. Dr. Ota Konrád, Professor am Institut für internationale Studien an der Karls-Universität in Prag Prof. Dr. Mike Schmeitzner, Professor an der Technischen Universität Dresden und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut, Dresden Dr. Darina Volf, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München Moderation: Dr. Christiane Brenner, Collegium Carolinum In Zusammenarbeit mit dem Adalbert Stifter Verein und dem Collegium Carolinum

Als späte kleinere Siegermacht des Zweiten Weltkriegs hoffte Rumänien dem Systemwechsel zur Volksrepublik entgehen zu können, trotz der Besatzung durch die Rote Armee. Diese Illusionen wurden von König Michael I. genährt. Eine kommunistisch dominierte Regierung unter Leitung von Petru Groza, in der die von Stalin eingesetzte Ana Pauker als erste Frau der Welt Außenministerin wurde, machte dieser Hoffnung bald ein Ende. Rumänien wurde ein sowjetischer Vasallenstaat.

Der Westen, glaubt der Historiker Heinrich August Winkler, stecke in seiner schwersten Krise, und sein französischer Kollege Emmanuel Todd prognostiziert sogar den endgültigen Niedergang der westlichen Welt. Welche Ursachen hat die gegenwärtige Krise? Welche Fehler wurden gemacht, was bleibt trotz aller Defizite richtig? Welche politischen Kräfte fordern das westliche Modell auf nationaler und internationaler Ebene heraus? Welche Alternativen bieten sie an? Hat der Westen noch eine Zukunft?

Am 30. April 1945 befreiten die Amerikaner München. Die USA sah es als eine ihrer zentralen Aufgaben im besetzten Nachkriegsdeutschland an, den Prozess der Demokratisierung in Gang zu setzen. Dies beinhaltete aus amerikanischer Perspektive eine institutionelle Komponente (demokratische Regierung, freie Wahlen etc.) und eine „geistige“. Durch „Reeducation“ sollten die Deutschen von Nazismus und Militarismus befreit und zu demokratischen mündigen Bürger*innen „umerzogen“ werden. Mit Blick auf Bayern und München wird diese Politik nachgezeichnet und erläutert. In Kooperation mit Kultur in Hadern.

Der Staufer Friedrich I. (1152-1190) gilt als einer der größten Kaiser des Mittelalters. Zeit seines Lebens stritt er mit dem Papsttum um den Vorrang der kaiserlichen Herrschergewalt; für die Bevölkerung brachte seine Regentschaft gleichwohl eine Epoche des Friedens. Bis heute bekannt ist er vor allem dank der Kyffhäuser-Legende, die im 19. Jahrhundert zum Nationalmythos wurde: Der Sage zufolge schläft Barbarossa im thüringischen Berg, bis es Zeit wird, Deutschland zu einen. Ein Mythos, den auch die Nationalsozialisten einsetzten.

Im ersten Jahrtausend v. Chr. setzen zunächst die neuhethitisch-aramäischen Kleinkönigreiche die hethitischen Traditionen fort, bevor das assyrische Großreich Ostanatolien unter seine Kontrolle brachte. Lediglich das geheimnisumwitterte Reich der Urartäer konnte sich dieser Expansion erfolgreich widersetzen. Im Westen etablierten sich die Herrschaftsgebiete der Phryger, Lyder und Karer, die alle zuletzt unter die Herrschaft des persischen Großreichs gelangten.

Die letzte Kurseinheit führt zurück nach München und einigen anderen Spuren, die es außer Straßennamen zu entdecken gilt. Wie wird in München Gedenken gestaltet, für wen oder was und von wem? Welche weiteren Bezüge zu den ehemaligen deutschen Kolonien und zu anderen afrikanischen Ländern gibt es?

Für viele Beobachtende wirkte 1945 kein Staat so auf Stalin eingestellt wie Jugoslawien. Der Partisanenführer Tito hatte mit britischer Hilfe die Wehrmacht vertrieben, die serbischen Royalisten sowie das faschistische kroatische Pavelić-Regime besiegt - auf eine Besatzung durch die Rote Armee legte er jedoch keinen Wert. Bis 1948 eskalierten die Zusammenstöße mit Stalin wegen des von Tito imperial betriebenen Balkanverbundes. Wie spielte sich zwischen März und Juni 1948 der Bruch zwischen Moskau und Belgrad ab? Wie frei war Tito wirklich?

Seit dem frühen ersten Jahrtausend v. Chr. besiedelten die griechischen Ionier und Dorer die kleinasiatische Westküste, bis um 630 mit der Gründung von Sinope auch die Kolonisation der kleinasiatischen Schwarzmeerküste begann. Damit rückte auch Troja an der Zufahrt zu den Dardanellen ins Licht der Geschichte. Nach dem Tod Alexanders d. Gr. wurde das makedonische Großreich aufgeteilt und Kleinasien fiel an Seleukos. Dessen Herrschaftsgebiet zerfiel rasch; zu den neu entstehenden Reichen zählten das Königreich Kommagene sowie Pergamon.

Die Veranstaltungsreihe lässt, ausgehend von antiken Bildern und Texten, die Antike lebendig werden. Anhand von Kurzvorträgen mit archäologischen Informationen zu den Exponaten des "Museums für Abgüsse Klassischer Bildwerke" und ausgewählten Passagen aus philosophischen und literarischen Texten des Altertums tauchen Sie in die antike Bild- und Gedankenwelt ein. Mit Blick auf die "alte Welt" verstehen wir den Fortschritt der Menschheit und unsere Gegenwart noch einmal vollkommen anders und können heutige Phänomene, Emotionen und Themen mit neuen Augen sehen.

Als eine der ersten weiblichen Stadträtinnen Münchens gestaltete Luise Kiesselbach ab 1919 die Sozialpolitik entschieden mit. Sie gründete den Paritätischen Wohlfahrtsverband Bayern und setzte sich maßgeblich für sozialreformerische Einrichtungen ein, vor allem für Senior*innen und Kinder. Schon seit 1913 vertrat sie als Vorsitzende des Vereins für Fraueninteressen und Gründerin des Stadtbunds Münchener Frauenvereine die Frauenbewegung in Bayern. Ihrem Wirken geht die Historikerin Adelheid Schmidt-Thomé in ihrer Biographie "Luise Kiesselbach“ nach. In Kooperation mit der Luise-Kiesselbach-Stiftung und dem Franz Schiermeier Verlag.

Mythen sind mehr als naive Weltanschauungen aus einer unterentwickelten Epoche der Geschichte. Sie erklären den Menschen die Welt und ihre Herkunft und geben dem Dasein Sinn und Bedeutung. Aber das macht sie auch gefährlich, denn sie eignen sich auch dazu, die Menschen zu manipulieren. Besonders in der deutschen Geschichte spielten politische Mythen immer wieder eine Rolle – und sie sind auch missbraucht worden. Die Vortragsreihe wird auch in Präsenz angeboten <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/geschichte/von-der-fruehgeschichte-bis-ins-20-jahrhundert/mythen-der-deutschen-460-C-U110750">(U110750)</a>.

Mythen sind mehr als naive Weltanschauungen aus einer unterentwickelten Epoche der Geschichte. Sie erklären den Menschen die Welt und ihre Herkunft und geben dem Dasein Sinn und Bedeutung. Aber das macht sie auch gefährlich, denn sie eignen sich auch dazu, die Menschen zu manipulieren. Besonders in der deutschen Geschichte spielten politische Mythen immer wieder eine Rolle – und sie sind auch missbraucht worden. Die Vortragsreihe wird auch online angeboten <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft/geschichte/von-der-fruehgeschichte-bis-ins-20-jahrhundert/mythen-der-deutschen-460-C-U110751">(U110751)</a>.

Warum implodieren Großreiche? Was führt zum Zerfall von hochkultivierten, komplexen Staatssystemen? Warum gelingt es diesen Reichen, die sowohl über Humankapital als auch umfangreiche Ressourcen verfügten, nicht, ihr Reich vor dem Untergang zu bewahren? Am Beispiel dreier Großreiche sollen Ursachen, erste Anzeichen des Untergangs, Versagen der politischen Eliten sowie Verfallsmuster dargelegt und über Parallelen in der Gegenwart diskutiert werden.

Konrad Adenauer, Willy Brandt, Helmut Schmidt, Helmut Kohl, Angela Merkel. Fünf Persönlichkeiten, die eine Zeitlang das Gesicht Deutschlands in der Welt waren und das Land geprägt haben. Paul Gaedtke stellt die Kanzler und die Kanzlerin vor: ihre Lebensgeschichten und sehr unterschiedlichen biografischen Prägungen, ihre Haltungen und Ziele, die Höhen und Tiefen ihres politischen Wirkens - eingebettet in den jeweiligen gesellschaftlichen und politischen Kontext der (west-)deutschen Nachkriegsgeschichte.

Kaum eine Phase der Weltgeschichte dürfte so intensiv erforscht sein wie die nationalsozialistische Schreckensherrschaft und der Zweite Weltkrieg in Europa. In diesem Vortrag wollen wir uns jedoch den etwas weniger beachteten Episoden der Zeitgeschichte sowie ihren Persönlichkeiten annähern. Wie führte die Sowjetunion unter Stalin den Kampf um Berlin und unter welchen Vorzeichen? Was bleibt im kollektiven Gedächtnis der Deutschen?

Die Bayerische Staatskanzlei entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg rasch zur Schaltzentrale der bayerischen Regierungspolitik. Dabei verfolgte sie im Umgang mit möglicher NS-Belastung ihres Personals das Ziel, einerseits erfahrene bayerische Beamte zu gewinnen und zugleich den bayerischen Staat – formal – von der Zeit des Nationalsozialismus abzugrenzen. Gestützt auf erstmals zugängliche Akten zeigt Rick Tazelaar, wie sehr die Auswahl des Führungspersonals und das Handeln der Staatskanzlei im Zeichen der Konsolidierung des bayerischen Staates standen. Dr. Rick Tazelaar ist Historiker und war zuletzt tätig an den Universitäten in Leiden und Utrecht, Niederlande.

Im Mai 1949 verabschiedete der Parlamentarische Rat mit dem Grundgesetz auch dessen Artikel 1: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Bis 1945 hatte sie in Staat, Recht und Politik keine wesentliche Rolle gespielt. Wie kam es zu diesem Paradigmenwechsel? Welche Rolle spielte die Erfahrung des Nationalsozialismus? Und war damit die "Würde des Menschen" bereits als Leitplanke der bundesrepublikanischen Demokratie in Kraft gesetzt? Der Vortrag möchte die Würdeformel als historische Errungenschaft verdeutlichen, deren heutige Bedeutung erst gewonnen werden musste und die ebenso wieder verloren werden kann. Georg M. Oswald ist Schriftsteller und Jurist. Sein Buch "Unsere Grundrechte. Welche wir haben, was sie bedeuten und wie wir sie schützen" ist 2018 bei Piper erschienen.

An welche historischen Positionen versucht Russland heute anzuknüpfen - und warum? Einblicke in die lange und wechselvolle Geschichte des Landes vor der Oktoberrevolution können hier Aufschluss geben. Nach einer Einführung in das Thema wollen wir Stimmen aus den verschiedenen Jahrhunderten, vorrangig aus der russischen Perspektive, hören. Auszüge aus Chroniken, aus Briefen und Essays von Karamzin, Gogol‘, Tjučev und anderen Zeitgenossen sollen einen Einblick in die Gedankenwelt der verschiedenen Epochen geben.

Vor 80 Jahren, am 8. Mai 1945, endete der Zweite Weltkrieg. Beginn, Verlauf und Ende des Krieges, Ziele und Scheitern werden bis heute weitestgehend aus westlicher Perspektive beschrieben. Doch wie wird der Zweite Weltkrieg aus indischer Sicht betrachtet, in indischer Geschichtsschreibung und (Außen)-Politik? Mehr als zwei Millionen Inder kämpften als Angehörige der British Indian Army an verschiedenen Fronten in Asien, Afrika und Europa und mehr als 87.000 indische Soldaten fielen.

Prinzregent Luitpold (1821-1912) führte das Königreich Bayern ab 1886 zunächst für seinen entmündigten Neffen König Ludwig II. sowie den regierungsunfähigen König Otto. Diese Phase wird in der bayerischen Geschichte oft als die "gute alte Zeit" wahrgenommen. Ihm folgte sein Sohn Ludwig (1845-1921) zunächst als Prinzregent, ab 1913 als König Ludwig III. Mit ihm ging Bayern in den Ersten Weltkrieg. Der Vortrag betrachtet die innenpolitische Entwicklung Bayerns als Teil des Deutschen Kaiserreiches sowie die Positionen Ludwigs III. im Kontext des Krieges.

Prinzregent Luitpold (1821-1912) führte das Königreich Bayern ab 1886 zunächst für seinen entmündigten Neffen König Ludwig II. sowie den regierungsunfähigen König Otto. Diese Phase wird in der bayerischen Geschichte oft als die "gute alte Zeit" wahrgenommen. Ihm folgte sein Sohn Ludwig (1845-1921) zunächst als Prinzregent, ab 1913 als König Ludwig III. Mit ihm ging Bayern in den Ersten Weltkrieg. Der Vortrag betrachtet die innenpolitische Entwicklung Bayerns als Teil des Deutschen Kaiserreiches sowie die Positionen Ludwigs III. im Kontext des Krieges.