Wie viele andere Philosophen des 20. Jahrhunderts hat sich Heidegger zeitlebens mit Nietzsches destruktivem und zugleich aufweckendem Denken beschäftigt. Insbesondere Nietzsches Diagnose vom Tode Gottes muss die Philosophie beunruhigen. Denn es stellt sich die Frage, ob die Philosophie überhaupt die Kraft hat, die Religionen zu ersetzen, nachdem deren Legitimation durch den Tod ihres Hauptthemas allgemein angezweifelt wird.

„Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis!“ Schon Kant ließ diesen Einwand gegen hochtrabende Philosophie nicht auf sich sitzen. Wie es heute darum steht, wollen wir praktisch ausprobieren. Was haben uns philosophische Erklärungen über die Welt in der wir leben zu sagen? Ausgehend von Alltagsbegriffen wie "modisch", "käuflich" oder "praktisch", werden zwei Philosoph*innen eine theoretische mit einer praxisnahen Interpretation desselben Phänomens konfrontieren. Gemeinsam mit Ihnen diskutieren wir, ob eine philosophische Perspektive hier weiterhilft. Starten werden wir mit dem Thema "wohnlich". Philosophische Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt - Experimentierfreude schon! Die Auftaktveranstaltung ist gebührenfrei. Die Reihe wird ab dem 11. März fortgesetzt. Weitere Veranstaltungen der Reihe: 11. März: "käuflich" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft-460-C-U130800">(U130800)</a> 18. März: "modisch" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft-460-C-U130810">(U130810)</a> 25. März: "beweglich" <a href="https://www.mvhs.de/kurse/mensch-politik-gesellschaft-460-C-U130820">(U130820)</a>

Ist unser Schicksal vorherbestimmt? Können die Menschen überhaupt frei entscheiden und ihre Zukunft selbst gestalten? Diese und ähnliche Fragen spielten in der Kultur und der Religion der Etrusker und ihrer römischen Nachbarn eine zentrale Rolle. Die Untersuchung ihrer Ansichten und Praktiken eröffnet spannende Einblicke in eine Vorstellungswelt, in welcher die Zukunft vom Willen der Götter, aber auch von der Wirkung der Rituale und der Macht des Wortes geprägt wurde.

Wozu ist Philosophie eigentlich gut? Um anderen sagen zu können, was richtig ist und was gerecht? Um sich zu erklären, worin eigentlich der Sinn des Lebens besteht? Um zu verstehen, wer wir sind und wie man glücklicher wird? Oder einfach, um den Dingen auf den Grund zu gehen? Heute blickt man vielerorts kritisch auf die Philosophie: zu weiß, zu europäisch, zu akademisch, zu männlich... Ist die Philosophie ein Auslaufmodell? Wir möchten an diesem Abend mit Ihnen ins Gespräch kommen, darüber, was uns die Philosophie heute bedeutet und was wir von ihr erwarten und erhoffen können.

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine oder die Kämpfe im Gaza werfen aktuell moralphilosophische Fragen auf. Von der antiken und mittelalterlichen "Lehre vom gerechten Krieg" über Kants Schrift "Zum ewigen Frieden" bis zu zeitgenössischen Positionen sollen philosophische Ansätze dargestellt werden.

Niemand möchte gern beherrscht werden, und doch scheinen Herrschaftsformen und Machtverhältnisse allgegenwärtig zu sein. Inwiefern liegt dies in der Natur des Menschen selbst begründet und inwiefern ist es historisch von Gesellschaftssystemen erzeugt? Der Vortrag präsentiert Ansatzpunkte aus verschiedenen Epochen, die helfen können, das Thema zu erschließen und zu verstehen: von der Jotamsfabel des Alten Testaments über den Demokratiegedanken bis zum Begriff des Régimes seit der Französischen Revolution und zum Marxismus.